Lehrerverband kritisiert: Corona-Beschlüsse von Bund und Ländern nicht weitgehend genug

Symbolbild: Lehrer mit Tasche

Der Chef des Lehrerverbandes, Heinz-Peter Meidinger, hat die Corona-Beschlüsse von Bund und Ländern als nicht weitgehend genug kritisiert und eine strengere Maskenpflicht gefordert. Grundsätzlich sei es begrüßenswert, „dass wenigstens ein Mindestkonsens bei einer Verschärfung von Hygieneschutzmaßnahmen“ erzielt worden sei, sagte Meidinger der „Rheinischen Post“ (Donnerstagsausgabe).

Allerdings hätte der Verband die Maskenpflicht im Klassenzimmer schon ab der 5. Klasse und bei hohen Inzidenzen auch für Grundschüler befürwortet, sagte Meidinger. „Auch dass man jetzt in Hotspotgebieten ab der 8. Klasse Wechselunterricht organisieren kann und damit die Abstandsregel wieder einführen kann, begrüßen wir.“ Problematisch sei aber, dass die Umsetzung nur eine Kann-Regelung sei und der Inzidenzwert von 200 um das Vierfache über der Empfehlung des Robert-Koch-Instituts liege.

Der Bundesverband der Ärzte im öffentlichen Gesundheitsdienst zeigte sich zufrieden mit den Regelungen zur Quarantäne von Klassenverbänden. „Ich begrüße es sehr, dass es klare und nachvollziehbare Regelungen zum Umgang mit der Quarantäne in Schulen gibt“, sagte Verbandschefin Ute Teichert der „Rheinischen Post“. Es sei ein pragmatischer Ansatz, alle Mitschüler für mindestens fünf Tage in Isolation zu schicken, wenn ein Infektionsfall in einer Klasse auftrete.

Die Ausnahmen für Weihnachten sieht Teichert kritischer. „Aus medizinischer Sicht machen Lockerungen der Kontaktbeschränkungen an den Festtagen keinen Sinn“, sagte sie. „Das Virus nimmt keine Rücksicht auf Weihnachten.“ Sie verstehe aber die politische Entscheidung, „damit die Menschen wenigstens im Ansatz ein Familienfest haben können“.

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