Macron „schockiert“ über Bilder von Polizeigewalt gegen Schwarzen

Emmanuel Macron - Bild: Michailidis / Shutterstock.com

Frankreichs Präsident hat sich „sehr schockiert“ über Bilder eines gewaltsamen Polizeieinsatzes gegen einen Schwarzen in Paris gezeigt. Das teilte das Präsidentenbüro am Freitag nach einem Treffen Macrons mit Innenminister Gérald Darmanin in Paris mit. Ein Regierungsmitarbeiter sagte, Macron habe klare Sanktionen gegen die Polizisten verlangt, die den Musikproduzenten in seinem Studio geschlagen hatten und ihn rassistisch beleidigt haben sollen.

Zuvor hatten sich bereits französische Fußballstars wie Antoine Griezmann und Kylian Mbappé entsetzt über Aufnahmen einer Überwachungskamera gezeigt, die den Vorfall zeigen. „Unerträgliches Video, untragbare Gewalt“, schrieb Fußball-Weltmeister Mbappé auf Twitter zu den Bildern, die zahlreiche Nutzer im Internet teilten. „Stoppt den Rassismus“, fügte er in Großbuchstaben hinzu. 

Der Musikproduzent selbst sagte, die Polizisten hätten ihn ohne jeden Grund angegriffen. „Sie sagten mehrfach ‚dreckiger Neger‘ und prügelten dabei auf mich ein“, erklärte er vor dem Pariser Sitz der Polizeiaufsichtsbehörde, wo er mit seinem Anwalt Anzeige erstattete. 

Die Beamten geben an, sie hätten den Mann wegen einer fehlenden Schutzmaske angehalten und er sei dann übergriffig geworden. Die Videobilder zeigen jedoch nur, wie die Polizisten den Produzenten ins Gesicht schlagen, ihn treten und mit dem Schlagstock traktieren.

Innenminister Darmanin sagte dem Fernsehsender France 2, die Polizisten hätten „die Uniform der Republik beschmutzt“. Er wolle sie abberufen lassen, sobald der Bericht der Aufsichtsbehörde vorliege.

Mittlerweile wurde ein vierter Beamter vorläufig vom Dienst suspendiert. Gegen drei Polizisten wird wegen Gewalt im Dienst ermittelt, der vierte soll nach der Attacke eine Tränengasgranate in das Musikstudio geworfen haben. 

Die Pariser Polizei war diese Woche bereits wegen eines brutalen Einsatzes gegen Flüchtlinge in die Kritik geraten. Im Sommer waren zehntausende Menschen in Frankreich gegen Polizeigewalt und Rassismus auf die Straße gegangen. Sie reagierten damit auch auf den Tod des Afroamerikaners George Floyd, der Ende Mai nach einem brutalen Polizeieinsatz in den USA gestorben war.

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