Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich vorsichtig optimistisch über die Entwicklung der Corona-Zahlen geäußert. „Jetzt sieht man, wie es sich abflacht“, sagte sie am Donnerstag mit Blick auf den moderateren Anstieg bei den Neuinfektionen in den vergangenen Tagen in einer Onlinediskussion mit Auszubildenden. „Jetzt müssen wir runterkommen.“ Ziel sei es, auf die Rate von bis zu 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in einer Woche zu kommen.
Die Gesundheitsämter müssten die Kontakte nachvollziehen. „Wir müssen alle ganz vernünftig sein“, appellierte Merkel an die Bürger, sich an die geltenden Corona-Schutzmaßnahmen zu halten.
Ähnlich wie die Kanzlerin hatte sich zuvor auch der Präsident des Robert-Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, geäußert. Er sei „vorsichtig optimistisch“ hinsichtlich der weiteren Entwicklung der Corona-Infektionslage in Deutschland. „Die Kurve flacht sich ab.“
Es sei aber noch nicht klar, ob dies eine stabile Entwicklung sei. Die Fallzahlen seien zuletzt weniger stark gestiegen. Dies zeige, dass Deutschland dem Virus nicht hilflos ausgeliefert sei. „Wir sind nicht machtlos“, sagte Wieler.
Das RKI hatte am Donnerstagmorgen fast 22.000 Neuinfektionen gemeldet. Wie das Institut unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden 21.866 neue Ansteckungsfälle binnen einem Tag erfasst. Dies waren rund 3400 Neuinfektionen mehr als am Vortag, als knapp 18.500 neue Fälle gemeldet worden waren.