Die niederländische Regierung hat aufgrund der Corona-Pandemie ein Feuerwerksverbot an Silvester beschlossen. Damit solle verhindert werden, dass sich Ärzte und Krankenpfleger zusätzlich um Menschen kümmern müssten, die sich an Feuerwerkskörpern verletzen, teilte das Kabinett am Freitag mit. Der Jahreswechsel wird in den Niederlanden sonst besonders ausgelassen gefeiert: Die Menschen feuern Pyrotechnik im Wert von über zehn Millionen Euro in die Luft.
In diesem Jahr seien nun aber sowohl der Verkauf als auch das Entzünden von Feuerwerkskörper verboten, erklärte die Regierung. „Damit soll zusätzlicher Druck auf bereits überlastete Pflegekräfte vermieden und die öffentliche Ordnung aufrechterhalten werden.“ Wer sich nicht an das Verbot halte, müsse mit einer Geldstrafe von 100 Euro und einem Eintrag ins Strafregister rechnen, sagte der niederländische Justizminister Ferd Grapperhaus dem Sender NOS.
Im vergangenen Jahr mussten nach offiziellen Angaben mehr als 1300 Menschen wegen Verletzungen durch Feuerwerkskörper behandelt werden. „Auch ohne die Auswirkungen des Coronavirus ist diese Zeit immer eine schwere Belastung für Rettungskräfte und Polizei“, sagte Regierungschef Mark Rutte.
Die Hersteller von Feuerwerkskörpern kritisierten die Ankündigung: „Wir befürchten, dass aufgrund des Verbots einige Feuerwerksbegeisterte auf illegale Feuerwerkskörper zurückgreifen werden“, sagte Marcel Teunissen vom Niederländischen Pyrotechnikverband (BPN).
Die Niederlande befinden sich seit Anfang Oktober in einem Teil-Lockdown. Die Zahl der täglichen Neuinfektionen sank in den vergangenen Tagen leicht, liegt aber immer noch bei rund 6000 Fällen. Mehr als die Hälfte der insgesamt 609 Betten auf Intensivstationen sind derzeit von Corona-Patienten belegt.