Bei der Totenwache für Fußball-Ikone Diego Maradona ist es in Buenos Aires zu Tumulten und Zusammenstößen zwischen Polizei und Fußball-Fans gekommen. In der Nähe des Präsidentenpalastes Casa Rosada in Buenos Aires, wo der Leichnam von Maradona aufgebahrt war, setzte die Polizei Tränengas und Gummigeschosse gegen Fans ein, wie AFP-Reporter berichteten. Fans warfen ihrerseits Steine und Bierflaschen auf die Sicherheitskräfte. Auch innerhalb des Präsidentenpalastes kam es zu Zwischenfällen, der Sarg mit Maradona musste deshalb in einen anderen Raum gebracht werden.
Zehntausende Menschen hatten im Laufe des Tages von Maradona Abschied genommen. Zu dem Gedränge und den Tumulten kam es, als immer noch Tausende vor dem Präsidentenpalast warteten, um zum Sarg ihres Fußball-Idols vorgelassen zu werden. Innerhalb des Präsidentenpalast belagerten Fans einen Innenhof. Als die Polizei den Zugang begrenzen wollte, kam es zu Tumulten, obwohl die Mahnwache bereits um drei Stunden verlängert worden war.
Tausende Menschen, die geduldig in langen Schlangen stundenlang in sengender Sonne gewartet hatten, reagierten wütend und teils gewalttätig auf die über Lautsprecher verkündeten Beschränkungen. Absperrungen wurden niedergerissen, es kam zu Panik und Chaos. Die Polizei drängte die Menge mit Tränengas und Gummigeschossen zurück. Ein kleine Gruppe von Fans ging mit Steinen und Flaschen auf die Polizisten los. Während die Polizei vorrückte, mussten viele Menschen, darunter Familien mit Kindern, über Nebenstraßen aus dem Gebiet flüchten. Die Totenwache wurde wegen der Ausschreitungen am Abend vorzeitig beendet.
Die Totenwache für Maradona hatte um 06.00 Uhr morgens (Ortszeit) begonnen und sollte am Nachmittag enden. Maradona sollte noch am Donnerstag im Norden von Buenos Aires beerdigt werden.