Die Bank- und Sparkassengebühren sind in den vergangenen Jahren überdurchschnittlich gestiegen. Das Statistische Bundesamt in Wiesbaden teilte am Dienstag mit, allein von Oktober 2019 bis Oktober 2020 kletterten die Preise im Durchschnitt um 6,4 Prozent. Bereits im Jahr 2019 hatten sich die Preise für Bank- oder Sparkassendienstleistungen im Vergleich zum Vorjahr demnach um 4,7 Prozent erhöht.
Auch mittel- und langfristig ist die Preisentwicklung für die private Kontoführung laut Statistik „auffällig“: Von 2010 bis 2014 waren die Preise vor allem aufgrund weggefallener Bearbeitungsgebühren für Privatkredite um mehr als ein Viertel (27,9 Prozent) gefallen – seit 2015 stiegen sie dann kontinuierlich wieder an. Von 2015 bis 2019 summierten sich diese Preissteigerungen laut Statistik auf insgesamt 25 Prozent.
Durch das Zusammenspiel der beiden Effekte relativiert sich demnach der Preisanstieg über einen längeren Zeitraum betrachtet aber: Verglichen mit dem Jahr 2010 fielen die Preise im Jahr 2019 um 8,2 Prozent, wie die Statistiker hervorhoben.
Sie erklären die massiven Preissteigerungen der vergangenen Jahren mit fehlenden Einnahmen der Banken aus Einlagen, Geldanlageprodukten und Darlehen. In der Vergangenheit hätten die Banken das Privatkundengeschäft mit diesen Einkünften quersubventionieren können. Mittlerweile müssten sie die Kosten für Filialnetz, Infrastruktur und Personal auch über Kontoführungsgebühren finanzieren.
Bei der Preisentwicklung für das private Girokonto berücksichtigten die Statistiker verschiedene Gebühren wie Grundgebühren, Überweisungen, Daueraufträge, Barabhebungen, Kreditkarten, Kontoauszüge und Ähnliches. Darüber hinaus beobachteten sie die Preise für den privaten Wertpapierhandel und das private Wertpapierdepot.