Prognose: Italiens Geburtenrate sinkt wegen Pandemie auf historischen Tiefstand

Symbolbild: Geburt
Symbolbild: Geburt

Die italienische Geburtenrate sinkt einer Prognose zufolge wegen der Corona-Pandemie in diesem Jahr auf einen historischen Tiefstand. „Das Klima von Angst und Ungewissheit sowie finanzielle Schwierigkeiten“ könnten dazu führen, dass im Jahr 2020 in Italien nur 408.000 Babys zur Welt kommen, sagte der Leiter der Statistikbehörde, Gian Carlo Blangiardo, am Dienstag. Bereits im vergangenen Jahr war mit 420.000 Geburten die niedrigste Rate seit 150 Jahren registriert worden.

Auch für das kommende Jahr geht die Behörde von einem weiteren Rückgang aus: Lediglich 393.000 Babys könnten demnach im Jahr 2021 geboren werden. Blangiardo sprach von einer „demografischen Rezession“ seit 2015, die „in der italienischen Geschichte beispiellos ist“. Eine Ausnahme bildeten die Jahre 1917 bis 1918 mit dem Ersten Weltkrieg sowie die dramatischen Auswirkungen der Spanischen Grippe.

Die Behörde warnte, die Krise verstärke „die bestehenden Ungleichheiten auf dem Arbeitsmarkt“. Frauen und junge Menschen sind demnach wirtschaftlich besonders von der Pandemie betroffen: Durch die Krise fielen 80 Prozent der Arbeitsplätze von Frauen, die seit der Finanzkrise 2008 geschaffen worden waren, weg. Zwischen Februar und September 2020 fiel die Beschäftigungsquote bei Frauen um 1,9 Prozentpunkte, bei Männern ging sie lediglich um 1,1 Prozentpunkte zurück. 

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