Russlands Präsident Wladimir Putin hat sich am Mittwoch besorgt angesichts der steigenden Zahl der Todesopfer durch das Coronavirus gezeigt. „Die Zahl der Neuinfektionen steigt. Besonders alarmierend ist aber die steigende Sterberate“, sagte Putin im Staatsfernsehen während eines Regierungstreffens. Am gleichen Taag meldeten die Behörden 456 Corona-Tote binnen 24 Stunden, damit wurde zum zweiten Mal in Folge ein Tageshöchstwert erreicht.
Insgesamt wurden bisher in Russland 1,99 Millionen Corona-Infizierte registriert, damit ist das Land der am fünftstärkste von der Pandemie betroffene Staat.
Die Zahl der Toten im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung liegt bei 34.387. Damit weist das Land deutlich weniger Corona-Tote aus als andere von der Pandemie schwer betroffene Staaten. Kritiker vermuten deshalb, dass die Regierung das wahre Ausmaß der Epidemie herunterspielt.
Putin verzichtete im Oktober auf strenge Corona-Maßnahmen, um die Wirtschaft wieder anzukurbeln. Der Staatschef räumte am Mittwoch jedoch ein, dass es in einigen Regionen im Land an Medizikamenten mangele und Erkrankte lange auf einen Krankenwagen warten müssten. „Es ist inakzeptabel so zu tun, als sei alles in Ordnung“, sagte Putin.
Er betonte aber, dass die Lage insgesamt unter Kontrolle sei. Der Staatschef verwies auf die seit dem Frühjahr gesammelten Daten bei der Früherkennung und Behandlung von Covid-19-Patienten sowie auf die Entwicklung russischer Impfstoffe gegen das Coronavirus.
Im August hatte Russland den Impfstoff Sputnik V zugelassen, ohne die letzte Testphase mit zehntausenden Probanden abzuwarten. Im Oktober ließen die Behörden einen zweiten Corona-Impfstoff mit dem Namen EpiVacCorona zu.