Der CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen sieht sich im Rennen um den CDU-Vorsitz weiter im Aufwind. „Die Stimmung hat sich gedreht, es gibt Rückenwind für mich“, sagte Röttgen am Freitag im ARD-„Morgenmagazin“ mit Blick auf den aktuellen ARD-„Deutschlandtrend“, wonach er nun die zweitbesten Zustimmungswerte der drei Bewerber hat. Röttgen sagte, die CDU brauche einen Aufbruch – sie müsse jünger, weiblicher und digitaler werden.
Dem ARD-„Deutschlandtrend“ zufolge hat allerdings in der Bevölkerung keiner der drei Bewerber eine Mehrheit hinter sich. Friedrich Merz gab der Umfrage zufolge acht Prozentpunkte ab und liegt noch bei 27 Prozent. Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet gab sogar neun Punkte auf 15 Prozent ab. Mit 16 Prozent Zustimmung liegt Röttgen nun zwischen Merz und Laschet – er konnte gegenüber dem vorherigen „Deutschlandtrend“ um vier Prozentpunkte zulegen.
Merz rechnet weiter fest mit einem Sieg bei der Wahl zum Parteivorsitz, wie er der „Rheinischen Post“ (Freitagsausgabe) sagte. „Ich habe 2018 gesagt, dass ich bereit bin, der Regierung und der Partei zu helfen. Das habe ich im Rahmen dessen, was beide gewünscht haben, auch getan.“ Sein Angebot stehe, „aber ich gehe fest davon aus, dass ich die Abstimmung am 16. Januar gewinne“, sagte Merz zu der Frage, ob er sich im Fall einer Niederlage hinter dem Sieger eingliedern werde.
Merz pocht darauf, den Parteitag am 16. Januar 2021 wie geplant und auch digital abzuhalten. „Es ist ohne Zweifel eine juristische und eine technische Herausforderung. Aber wenn die CDU eine moderne Partei sein will, dann wollen wir zeigen, dass wir so etwas können – auch digital.“ Die CDU brauche für das Wahljahr dringend eine neue Führung: „Wir sind schon jetzt am Rande eines vernünftigen Zeitplans.“