Als Reaktion auf die von Großbritannien in der sogenannten Magnizki-Affäre verhängten Sanktionen hat Russland 25 britischen Vertretern die Einreise verboten. Als „Antwort auf das unfreundliche Vorgehen der britischen Behörden“ habe Moskau seinerseits Sanktionen für 25 Briten beschlossen, teilte das Außenministerium am Samstag in Moskau mit. Für die im Juli von London beschlossenen Sanktionen seien „erfundene und absurde Vorwände“ angeführt worden. Das britische Vorgehen sei ein Versuch, „Druck auf die russische Justiz auszuüben“.
Großbritannien hatte Sanktionen gegen 25 russische Vertreter verhängt, um diese im Fall des 2009 gestorbenen russischen Wirtschaftsprüfers Sergej Magnizki zur Verantwortung zu ziehen. Die britischen Konten der Betroffenen wurden eingefroren und Einreiseverbote verhängt. Die britische Regierung wirft mehreren der sanktionierten Russen vor, am Tod Magnizkis beteiligt gewesen zu sein. Russland weist die Vorwürfe zurück.
Magnizki war nach Angaben seines Arbeitgebers, der britischen Investmentfirma Hermitage Capital, in russischer Untersuchungshaft schwer misshandelt worden. Nach offizieller Darstellung starb der 37-Jährige an Herzversagen, Kritiker allerdings bezweifeln dies. Er hatte zuvor russischen Beamten Steuerbetrug in Höhe von umgerechnet rund 194 Millionen Euro vorgeworfen.
In den USA ist ein Gesetz nach Magnizki benannt, auf dessen Grundlage ebenfalls Sanktionen gegen Russland verhängt wurden.