Eine SpaceX-Rakete mit vier Astronauten an Bord ist am Sonntag vom Kennedy Space Center im US-Bundesstaat Florida aus zur Internationalen Raumstation ISS aufgebrochen. Der wegen starken Windes um einen Tag verschobene Start sei gut verlaufen, gab die US-Weltraumbehörde Nasa bekannt. Der Flug der Kapsel „Crew Dragon“ soll etwas mehr als 27 Stunden dauern. Es ist erst der zweite Start einer bemannten SpaceX-Rakete des Unternehmers Elon Musk.
An Bord der „Crew Dragon“ sind drei Nasa-Astronauten und ein Japaner, die sechs Monate auf der Raumstation bleiben sollen. Ein halbes Jahr nach seinem historischen Flug zur ISS schickt das US-Unternehmen SpaceX von Tesla-Gründer Musk damit erstmals eine bemannte Rakete zu einer Langzeit-Routinemission ins All.
In den vergangenen Jahren waren US-Astronauten auf russische Raketen angewiesen, um zur ISS zu kommen. Die Nasa hatte ihr Shuttle-Programm wegen hoher Kosten und nach zwei Unglücken vor neun Jahren eingestellt.
Um wieder unabhängiger von Russland zu werden, beauftragte die US-Regierung unter Donald Trumps Vorgänger Barack Obama das Unternehmen SpaceX sowie den Luftfahrtriesen Boeing mit dem Bau von Raumfähren. Die „Starliner“-Kapsel von Boeing befindet sich aber noch in der Testphase und wird erwartungsgemäß nicht vor dem kommenden Jahr fertig.
Für SpaceX sind die Raumflüge deshalb auch eine Chance, sich als US-Marktführer in der Raumfahrt in Stellung zu bringen. Ende Mai hatte das Unternehmen zum ersten Mal erfolgreich zwei US-Astronauten zu einer zweimonatigen Mission zur ISS geschickt.