Spahn rechnet mit wachsender Impfbereitschaft nach hartem Corona-Winter

Symbolbild: Spritze mit medizinischem Stoff/Impfung
Symbolbild: Spritze mit medizinischem Stoff/Impfung

Nach der Zulassung eines ersten Corona-Impfstoffs in Europa möglicherweise schon Ende dieses Jahres rechnet Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) mit einer steigenden Impfbereitschaft in Deutschland. „Ich bin überzeugt, wenn wir gemeinsam diesen harten schwierigen Corona-Winter hinter uns gebracht haben, wird auch die Bereitschaft steigen, sich impfen zu lassen“, sagte Spahn am Montag bei einem Besuch des Impfstoffherstellers IDT Biologika in Dessau. 

Spahn zufolge gibt es „begründeten Anlass“ zur Annahme, dass spätestens Anfang nächsten Jahres ein Impfstoff gegen das Coronavirus zur Verfügung stehen werde. Vielleicht könne aber auch schon Ende dieses Jahres mit dem Impfen begonnen werden, fügte er hinzu. Es gehe nun darum, Strukturen für die Impfkampagne aufzubauen. „Wir wollen vorbereitet sein.“ Das geschehe in Zusammenarbeit von Bund, Ländern und Ärzteschaft.

In einer vor fast zwei Wochen veröffentlichten Forsa-Umfrage für die Sender RTL und ntv hatten 40 Prozent angegeben, sie wollten sich gegen Covid-19 impfen lassen, sobald dies möglich sei. Die Hälfte der Befragten würde wahrscheinlich erst einmal abwarten. Neun Prozent wollen sich gar nicht impfen lassen.

IDT Biologika in Sachsen-Anhalt ist eines der Unternehmen, die in Zusammenarbeit mit Forschungsinstituten und Universitäten an einem Corona-Impfstoff arbeiten. Anders als etwa Biontech arbeitet IDT an einem sogenannten Vektorimpfstoff, der auf einem vor mehreren Jahrzehnten entwickelten Impfstoff gegen Pocken basiert.

Im Prinzip dienen dabei gut bekannte, harmlose Viren als Ausgangspunkt. Mit gentechnischen Mitteln tauschen Forscher Oberflächenproteine durch Sars-CoV-2-Proteine aus, so dass sie dem Immunsystem eine Corona-Infektion vorgaukeln. Dadurch soll der Körper einen Immunschutz aufbauen.

Nah Abschluss aller klinischen Prüfungen rechnet IDT, dass der Impfstoff Ende 2021 zugelassen werden könnte. Der Bund schloss mit dem Unternehmen einen Vertrag zu Abnahme von mindestens fünf Millionen Impfdosen und gab bereits vorab 30 Millionen Euro des Kaufpreises für Investitionen in Produktionskapazitäten.

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