Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat sich besorgt über die zunehmende Schärfe in den Auseinandersetzungen um den Kurs in der Corona-Pandemie gezeigt. „Mir macht Sorgen, dass das Gespräch zwischen Gegnern und Befürwortern schwieriger geworden ist“, sagte Steinmeier am Sonntag in einer Videobotschaft zur Eröffnung der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland. Diese Krise sei „eine Bewährungsprobe für unsere Gesellschaft, für unsere Demokratie“.
„Gelingt es uns, beieinander zu bleiben oder werden Spaltungen sich vertiefen?“ fragte der Bundespräsident. Steinmeier lobte dabei die Rolle der Kirchen: Er sei froh, dass diese immer wieder bemüht seien, „Brücken zu schlagen, in der öffentlichen Debatte ebenso wie in der alltäglichen Begegnung“.
Der Bundespräsident zeigte sich zudem überzeugt, dass die Corona-Krise die Kirchen „besonders hart“ treffe. „Denn gerade die Kirchen leben von einer besonderen menschlichen Nähe, von Begegnung“, sagte Steinmeier. Gottesdienste, Hochzeiten, Taufen, Beerdigungen könnten aber nur unter strengen Auflagen stattfinden und nur im kleinen Kreis. Er dankte den Kirchen dafür, dass sie sich in der Pandemie „umsichtig und verantwortungsvoll“ gezeigt hätten.