Je gebildeter junge Menschen sind, desto verantwortungsvoller verhalten sie sich einer Studie zufolge in der Coronakrise. 34 Prozent der Befragten mit Mittelschulabschluss halten sich nicht an die sogenannten AHA-Regel und nehmen keine Rücksicht auf Risikogruppen, wie aus der am Donnerstag vorgestellten Untersuchung „Junge Deutsche 2021“ hervorgeht. Bei Studierten gelte das nur für 22 Prozent.
Gleichzeitig gab mit 72 Prozent die große Mehrheit der Befragten an, sich an die Hygieneregeln zu halten – obwohl sich nur elf Prozent davon selbst zur Corona-Risikogruppe zählten.
„Entgegen allen Vorurteilen in der Öffentlichkeit und in vielen Medien zeigt diese repräsentative Befragung, dass sich der allergrößte Teil der jungen Generation in der Corona-Pandemie verantwortungsvoll verhält“, erklärte der Jugendforscher und Studienleiter Simon Schnetzer.
Die Umfrage zeigte auch Geschlechterunterschiede auf. Junge Männer zählen demnach eher zur Risikogruppe als Frauen. Dennoch seien sie weniger dazu bereit, auf Partys oder Feiern zu verzichten. Frauen hätten dagegen eher Angst, sich mit dem Virus zu infizieren.
Der Studie zufolge kommen Menschen zwischen 14 und 39 Jahren außerdem „unbeschadeter, optimistischer und erfolgreicher durch die Krise“, wenn sie starke religiöse Überzeugungen haben. Demnach scheint der Glaube „ein hohes Ausmaß von Zukunftsvertrauen und Widerstandsfähigkeit“ mit sich zu bringen.
Für die repräsentative Studie wurden 1602 junge Menschen im Zeitraum von Mitte Oktober bis Mitte November online befragt.