Studie: Schulen spielen bei Verbreitung des Coronavirus keine große Rolle

Symbolbild: Maskenpflicht in der Schule
Symbolbild: Maskenpflicht in der Schule

Schulen spielen in Deutschland einer Studie zufolge bislang keine große Rolle bei der Verbreitung des Coronavirus. Die Rückkehr zum vollen Schulbetrieb nach den Sommerferien habe weder bei Kindern noch bei Erwachsenen zu erhöhten Infektionszahlen geführt, teilte das RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung am Dienstag in Essen mit. Gleichzeitig hätten die Ferien auch nicht zu einem signifikanten Sinken der Infektionszahlen geführt.

Die Studie basiert auf Daten des Robert-Koch-Instituts. Für die Analyse wurden statistische Methoden angewandt, welche die zeitversetzten Beginn- und Endpunkte der Ferien in den Bundesländern ausnutzen.

Der Effekt der Schulschließungen liegt demnach bei nahezu null. Während der Ferien waren die Kinder einem ähnlichen Infektionsrisiko ausgesetzt wie während des Schulbetriebs. Auch in den Herbstferien kam es zu keiner signifikanten Verringerung der Infektionen. Die Forscher fanden keine Hinweise darauf, dass die Schulschließungen im Sommer und Herbst Auswirkungen auf die Ansteckungswahrscheinlichkeit Erwachsener hatten.

Nach dem Ende der Sommerferien kam es nicht zu einem Anstieg der Infektionen. Vielmehr stieg die Zahl in den letzten Wochen der Sommerferien, bevor sie vor allem bei den jüngeren Altersgruppen in den ersten Tagen nach Schulbeginn wieder sanken.

Die Annahme, dass die Rückkehr zum vollen Schulbetrieb nach den Sommerferien wesentlich zur zweiten Welle der Corona-Pandemie beigetragen habe, erscheine unbegründet, erklärten die Forscher. Grund dafür seien möglicherweise die in den Schulen eingeführten Regeln zur Verhinderung von Ansteckungen. „Im Ergebnis lässt die Studie Zweifel aufkommen, ob Schulschließungen eine adäquate Maßnahme zur Eindämmung der Pandemie sind.“

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