Taiwan hat am Dienstag mit dem Bau von eigenen U-Booten begonnen. „Wir lassen die Welt den starken Willen Taiwans sehen, seine Souveränität zu verteidigen“, sagte Präsidentin Tsai Ing-wen bei einer Zeremonie zum Start des U-Boot-Baus in der südlichen Stadt Kaohsiung. Wegen des dezidierten Unabhängigkeitskurses von Tsai hat sich der Konflikt mit China zuletzt verschärft. Peking sieht Taiwan als eine abtrünnige Provinz an, die zur Not auch mit militärischer Gewalt mit dem Festland vereint werden muss.
Im demokratischen Taiwan, das sich 1949 von China losgesagt hat, wird permanent mit einer chinesischen Invasion gerechnet. Nun sollen acht neue U-Boote gebaut werden, das erste soll 2025 fertig sein. Derzeit verfügt die Marine Taiwans über vier U-Boote, von denen zwei in den 1940er Jahren in den USA gebaut worden waren. Die Regierung von US-Präsident Donald Trump hatte Taiwan offen gestärkt und trotz der chinesischen Proteste eine Reihe von Rüstungsgeschäften abgeschlossen.
Während Taiwan jahrzehntelang auf eine implizite Sicherheitsgarantie der USA zurückgegriffen hatte, drängte Washington zuletzt Taipeh dazu, seine eigenen Verteidigungsfähigkeiten auszubauen. Die Taiwan-Frage hatte zuletzt wiederholt zu Belastungen des Verhältnisses zwischen China und den USA geführt. So betrachtete es Peking als Provokation, dass zwei hochrangige US-Regierungsvertreter nacheinander nach Taiwan reisten.