Die radikalislamischen Taliban haben den von der US-Regierung unter Donald Trump angekündigten Abzug weiterer US-Soldaten aus Afghanistan begrüßt. „Das ist ein guter Schritt und im Interesse der Menschen in beiden Ländern“, sagte Taliban-Sprecher Sabihullah Mudschahid am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP. Trump lässt zum Ende seiner Amtszeit rund 2000 der 4500 in Afghanistan stationierten Soldaten abziehen.
Der geschäftsführende Verteidigungsminister Christopher Miller kündigte am Dienstag an, die Truppenstärke in dem Bürgerkriegsland werde bis zum 15. Januar auf 2500 Soldaten reduziert.
Die Nato-Bündnispartner blicken mit Sorge auf den US-Truppenabzug. Befürchtet wird ein Wiedererstarken der radikalislamischen Taliban oder ein Ausbreiten der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) in dem Land. Auch Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) zeigte sich besorgt. „Natürlich prüfen wir die Auswirkungen, die das für unsere Soldatinnen und Soldaten in Afghanistan hat, außerordentlich intensiv“, sagte er am Mittwoch in Berlin mit Blick auf die Bundeswehr in Afghanistan.
Die USA hatten ihre Truppenstärke nach Abschluss eines Abkommens mit den Taliban Ende Februar schon von rund 13.000 auf etwa 4500 deutlich abgesenkt.