Tarifverdienste im dritten Quartal nur um 1,2 Prozent gestiegen

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Die Tarifverdienste in Deutschland sind wegen der Corona-Krise im dritten Quartal so gering gestiegen wie zuletzt im Frühjahr 2011. Sie legten im Durchschnitt nur um 1,2 Prozent zum Vorjahresquartal zu, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Montag mitteilte. In vielen Branchen gab es keine Tariferhöhungen oder sie wurden verschoben. 

In der Industrie etwa kletterten die Tarifverdienste im dritten Quartal nur um 0,5 Prozent, wie die Statistiker mitteilten. Dies sei vor allem darauf zurückzuführen, dass für die Metall- und Elektroindustrie für das Jahr 2020 mit Rücksicht auf die wirtschaftliche Krise infolge der Corona-Pandemie keine prozentuale Tariferhöhung vereinbart wurde. 

Im Bereich Grundstücks- und Wohnungswesen und im Baugewerbe sei in den Tarifverhandlungen 2020 vereinbart worden, dass die Tariferhöhungen erst 2021 in Kraft treten. Hier stiegen die Tarifverdienste nur 0,8 beziehungsweise 1,0 Prozent. Zusätzlich vereinbarte Corona-Prämien werden erst im vierten Quartal 2020 ausgezahlt. 

Überdurchschnittlich stiegen dagegen die Tarifverdienste mit Sonderzahlungen im Vergleich zum dritten Quartal 2019 in der Land- und Forstwirtschaft (plus 3,0 Prozent) sowie bei den sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen (plus 2,6 Prozent) – dazu gehört etwa die Vermittlung und Überlassung von Arbeitskräften.

Der gestiegene Einsatz von Kurzarbeit aufgrund der Corona-Pandemie hat auf die Tarifverdienste keinen Einfluss, wie die Statistiker erläuterten. Gemessen wird die durchschnittliche Veränderung der durch Tarifabschlüsse vereinbarten Monats- und Stundenverdienste.

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