Tausende Demonstranten protestieren erneut gegen Präsident Lukaschenko in Minsk

Alexander Lukaschenko - Bild: Serge Serebro, Vitebsk Popular News / CC BY-SA
Alexander Lukaschenko - Bild: Serge Serebro, Vitebsk Popular News / CC BY-SA

Mehrere tausend Demonstranten haben am Sonntag in Belarus erneut gegen den autoritär regierenden Präsidenten Alexander Lukaschenko protestiert. Die Polizei fuhr Wasserwerfer im Zentrum der belarussischen Hauptstadt Minsk auf, der mobile Internetzugang wurde eingeschränkt, U-Bahn-Stationen wurden geschlossen, wie AFP-Reporter berichteten. Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Wiasna wurden über 120 Menschen festgenommen. Die im Exil lebende Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja hofft derweil auf ein Treffen mit dem gewählten US-Präsidenten Joe Biden. 

Die 38-Jährige, die sich in Litauen aufhält, hatte Biden am Samstag zum Wahlsieg gratuliert. Im Online-Dienst Telegram brachte sie ihre Hoffnung zum Ausdruck, dass Biden „bald den fair gewählten Präsidenten eines neuen und freien Belarus“ werde treffen können. Sie fügte hinzu, dass Biden bereits „mehrere Male klar Position für die Unterstützung des belarussischen Volks“ bezogen habe. In der Vergangenheit hatte Biden angekündigt, er würde als Präsident die Sanktionen gegen Lukaschenkos Regierung ausdehnen. 

In den vergangenen drei Monaten haben zehntausende Lukaschenko-Gegner jeden Sonntag  gegen die umstrittene Wiederwahl des belarussischen Machthabers protestiert. Die Behörden gehen dabei immer wieder gewaltsam gegen friedliche Demonstranten vor. Die Wahl vom 9. August wurde von massiven Betrugsvorwürfen überschattet. Die Demonstranten fordern die Machtübergabe an Tichanowskaja. Auch die EU bezeichnete die Abstimmung als weder frei noch fair und verhängte neue Sanktionen gegen politisch Verantwortliche in dem Land. 

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