Ein 45,50 Meter tiefes künstliches Tauchbecken mit Unterwasserhöhlen, nachgebauten Maya-Ruinen sowie einem kleinen Schiffswrack hat in Polen den Betrieb aufgenommen. „Es ist der tiefste Pool der Welt“, sagte der Leiter der „Deepspot“-Anlage in der Nähe von Warschau, Michal Braszczynski, bei der Eröffnung am Samstag. Das Becken fasst rund 20 Mal so viel Wasser wie ein durchschnittliches 25 Meter langes Schwimmbecken.
Zur Eröffnung kamen am ersten Tag rund ein Dutzend Besucher, darunter acht erfahrene Taucher, die eine Tauchlehrer-Prüfung ablegen wollten. „Es gibt hier keine prächtigen Fische oder Korallenriffe und es ist kein Ersatz für das Meer, aber es ist definitiv ein guter Platz zum Lernen“, sagte der 39-jährige Tauchlehrer Przemyslaw Kacprzak. Vor allem mache es Spaß. „Es ist wie ein Kindergarten für Taucher“, sagte er.
Die Anlage verbannt den bisherigen Guinness-Weltrekordhalter in Montegrotto Terme im Norden Italiens auf Platz Zwei. Das italienische Tauchbecken ist 42 Meter tief. „Deepspot“ könnte seinen Weltrekord jedoch bald weitergeben müssen: 2021 soll in Großbritannien ein Tauchbecken namens „Blue Abyss“ mit einer Tiefe von 50 Metern eröffnen.
Anders als gewöhnliche Schwimmbäder darf „Deepspot“ trotz der polnischen Corona-Beschränkungen öffnen, weil es ein Trainingszentrum ist und Kurse anbietet. Geplant ist auch ein Hotel, von dessen Fenstern aus die Gäste in das Tauchbecken blicken können.
„Deepspot“-Leiter Braszczynski sagte, das Becken werde auch für Übungen der Feuerwehr und der Armee zur Verfügung stehen. Es gebe viele Übungsszenarien „und wir können verschiedene Ausrüstungen testen“.
Für den Bau wurden binnen zwei Jahren rund 5000 Kubikmeter Beton verwendet. Die Baukosten beliefen sich auf umgerechnet rund 8.9 Millionen Euro.