Mitten im Wahlkampf-Endspurt hat ein Vorfall mit Unterstützern des US-Präsidenten Donald Trump gegen die Kampagne von Herausforderer Joe Biden in Texas für Entsetzen gesorgt. Laut Biden wurde dabei einer seiner Wahlkampfbusse von Trump-Anhängern in Pick-up-Fahrzeugen bedrängt und zum Anhalten gezwungen. Die Bundespolizei FBI teilte am Sonntag mit, sie gehe dem Vorfall nach.
Trump begrüßte den Vorfall: Auf Twitter veröffentlichte er ein Video davon – und setzte dazu die Worte: „Ich liebe Texas.“ Bei seinem Aufritt am Sonntag in Michigan führte der Präsident ins Feld, seine Anhänger hätten den Biden-Bus „beschützen“ wollten. „Diese Patrioten haben nichts falsch gemacht“, betonte er später auf Twitter. Das FBI solle lieber gegen „Terroristen und Anarchisten“ ermitteln, fügte er hinzu.
In einem weiteren Twitter-Video ist zu sehen, wie mehrere Wagen mit Trump-Fahnen den Wahlkampfbus von Biden auf einer Schnellstraße in Texas bedrängen und diesen abbremsen. Eines der Begleitfahrzeuge wird dabei von einem der Pick-up-Trucks gerammt.
In dem Bus saß die demokratische Kongresskandidatin Wendy Davis, die ihre Wahlkampfreise nach dem Vorfall unterbrach. Sie sagte zwei Veranstaltungen sowie eine Pressekonferenz aus „Sicherheitsgründen“ ab. Verletzt wurde laut FBI bei dem Vorfall niemand.
Biden zeigte sich schockiert. Einen derartigen Vorfall habe es „noch nie“ gegeben – zumindest sei es noch nie vorgekommen, dass ein US-Präsident ein solches Geschehnis für eine „gute Sache“ halte, sagte Biden. „Liebe Freunde, wir sind nicht so. Wir sind viel besser als das“, betonte er.
Der ehemalige Vizepräsident bezog sich auch auf ein Video von Donald Trump Jr., einem der Söhne des Präsidenten, in dem er die Anhänger seines Vaters dazu aufrief, „weiterzumachen“ und Biden und dessen Vize-Kandidatin auf dieselbe Weise zu begrüßen, wie es in Texas geschah.