Nach langem Schweigen hat der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdogan dem künftigen US-Präsidenten Joe Biden zum Wahlsieg gratuliert. Laut einer Mitteilung seines Büros übermittelte Erdogan, der ein gutes persönliches Verhältnis zum scheidenden US-Präsident Donald Trump pflegt, Biden am Dienstag seine Glückwünsche sowie seine „aufrichtigen Wünsche für Frieden und Wohlstand für das amerikanische Volk“. Er hoffe auf eine Intensivierung der bilateralen Beziehungen.
Die Zusammenarbeit zwischen den Nato-Partnern solle „auf der Grundlage gemeinsamer Interessen und Werte“ weiterentwickelt werden. Dies sei besonders wichtig angesichts der „globalen und regionalen“ Herausforderungen.
Die Beziehungen zwischen den beiden Ländern hatten sich in der Vergangenheit verschlechtert, vor allem während der zweiten Präsidentschaft Barack Obamas, während der Biden als Vize-Präsident fungierte.
Die bilateralen Beziehungen hatten zuletzt wegen eines russischen Raketenabwehrsystems gelitten. Nach dem Test des russischen S400-Systems durch die Türkei drohte die US-Regierung dem Land Sanktionen an. Washington sieht ein Sicherheitsrisiko in dem Raketensystem russischer Bauart, da es nicht kompatibel mit den Militärsystemen der Nato sei. Die USA fürchten, dass Russland auf diesem Weg Zugang zu sensiblen Daten der Nato erhalten könnte.