UNO verurteilt nach Tod von Schwarzem „strukturellen Rassismus“ in Brasilien

Bild: glomex

Nach der tödlichen Prügelattacke auf einen Schwarzen durch zwei weiße Wachmänner vor einem Supermarkt in Brasilien hat die UNO „strukturellen Rassismus“ in Brasilien angeprangert. Der tödliche Angriff auf João Alberto Silveira Freitas in Porto Alegre in der vergangenen Woche sei „ein extremer Fall, der aber leider die tagtägliche Gewalt gegen die schwarze Bevölkerung Brasiliens widerspiegelt“, sagte Ravina Shamdasani vom UN-Menschenrechtsbüro in Genf am Dienstag. Seit dem Vorfall kam es in mehreren Städten Brasiliens zu wütenden Protesten. 

Der Tod des 40-Jährigen sei ein „deutliches Beispiel für die anhaltende, strukturelle Diskriminierung und den Rassismus, mit dem Menschen afrikanischer Abstammung konfrontiert sind“, sagte Shamdasani. In Brasilien sind mehr als die Hälfte der 212 Millionen Einwohner dunkelhäutig. Die Regierung müsse das Rassismus-Problem zur Kenntnis nehmen. Darin liege der erste Schritt zu dessen Lösung.

Der 40-Jährige war am vergangenen Donnerstag getötet worden. In einem Video des Vorfalls ist zu sehen, wie ihm einer der Wachleute vor dem Carrefour-Supermarkt mehr als fünf Minuten lang auf den Kopf und ins Gesicht schlägt. Sein Kollege hält ihn derweil fest. 

Silveira Freitas verlor das Bewusstsein und starb trotz Wiederbelebungsversuchen von Sanitätern vor Ort. Die beiden Wachleute wurden festgenommen. Bei einem von ihnen handelt es sich um einen Militärpolizisten, der Teilzeit in dem Supermarkt arbeitete. Brasiliens Vize-Präsident Hamilton Mourão sorgte für Empörung, indem er nach der Attacke erklärte, in Brasilien gebe es „keinen Rassismus“.

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