Die deutschen Verkehrsunternehmen fordern einen gestaffelten Beginn des Schulunterrichts in den Morgenstunden als Maßnahme gegen die Corona-Pandemie. Dadurch würde das Verkehrsaufkommen in Bussen und Bahnen am Morgen gemindert und der Gesundheitsschutz im öffentlichen Nahverkehr verstärkt, argumentierte der Präsident des Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), Ingo Wortmann, in den Zeitungen der Funke Mediengruppe vom Dienstag.
Die Beeinträchtigung des Schulbetriebes wäre „minimal“, wenn der Unterricht für die jüngeren Kinder gegen 08.00 Uhr beginnen und für die älteren zeitversetzt, beispielsweise eine Stunde später, führte Wortmann aus. Der Effekt auf den Nahverkehr in der Hauptverkehrszeit am Morgen wäre nach seinen Worten „enorm“ – die Kapazität und damit der zur Verfügung stehende Platz in den Fahrzeugen würde demnach „sofort um mindestens 20 Prozent steigen“.
Bislang setzen sich die zuständigen Ministerien und Behörden in der Corona-Krise „viel zu selten ernsthaft mit dem wichtigen Thema der Schülerbeförderung auseinander“, kritisierte Wortmann.
Die am Montag in Kraft getretenen neuen Corona-Restriktionen in Deutschland gelten nicht für Schulen und Kitas, sie dürfen grundsätzlich weiter offen bleiben. Dagegen bleiben Restaurants, Kneipen, Kultur- und Sporteinrichtungen geschlossen. Der Teil-Lockdown gilt zunächst bis Ende November.