Die Verschärfung der Coronakrise in den vergangenen Wochen beunruhigt die Deutschen zunehmend. Einer regelmäßigen Umfrage für das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) zufolge stieg der Anteil derjenigen, die sich wegen der Auswirkungen der Pandemie Sorgen machen, zuletzt wieder an. So erhöhte sich die Quote der Befragten, die um ihre Gesundheit fürchten, zwischen Mitte und Ende Oktober von 19 Prozent auf 27 Prozent, wie das BfR am Montag in Berlin mitteilte.
Der Anteil derjenigen, die sich um negative Auswirkungen auf ihre sozialen Beziehungen sorgen, stieg im selben Zeitraum von 26 Prozent auf 35 Prozent. Um ihre psychische Gesundheit fürchteten demnach inzwischen ebenfalls 25 Prozent – mehr als doppelt so viele wie zwei Wochen zuvor. Da waren es lediglich zwölf Prozent.
Auch der Rückhalt für zentrale Eindämmungsmaßnahmen nahm zuletzt wieder zu. Die Zustimmungsquote zur Abstandsregelung stieg von 93 Prozent auf 96 Prozent, die zur Maskenpflicht von 90 Prozent auf 92 Prozent. Weniger positiv wurden hingegen Einschränkungen für Kultur und Veranstaltungen bewertet. So hielten zuletzt nur noch 71 Prozent die Regeln im Kulturbereich für angemessen. Vor zwei Wochen waren es 74 Prozent, im September noch mehr als 80 Prozent.
Auch im persönlichen Verhalten zeigten sich Änderungen. So stieg der Anteil der Befragten, die sich seltener mit Verwandten oder Freunden treffen wollte, binnen zwei Wochen von 65 Prozent auf 76 Prozent. 69 Prozent gaben an, aktuell weniger ihr Haus oder ihre Wohnung zu verlassen. Mitte Oktober waren es dagegen 59 Prozent.
„Mit dem aktuellen Anstieg der Infektionszahlen werden die Menschen in Deutschland wieder vorsichtiger“, erklärte BfR-Präsident Andreas Hensel. Seine Behörde befragt in regelmäßigen Abständen Menschen in Deutschland zu ihrer Einschätzung der Krise und den Gegenmaßnahmen. Die jüngste Befragung fand am 27. und 28. Oktober statt, die Umfrage davor fand zwei Wochen vorher am 13. und 14. Oktober statt. Befragt werden jeweils 1000 Menschen.