EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat die Mitgliedstaaten vor einer zu frühen Aufhebung von Beschränkungen wegen der Corona-Pandemie gewarnt. „Zu schnelle und zu weit gehende Lockerungen bergen das Risiko einer dritten Welle nach Weihnachten“, sagte von der Leyen am Mittwoch im Europaparlament. Die Europäer müssten aus den Erfahrungen des Sommers lernen und dürften „nicht dieselben Fehler wiederholen“.
„Vor Wochen habe ich gesagt, dass Weihnachten anders sein wird“, sagte von der Leyen. „Und ja, es wird ruhiger sein.“ Dass die Corona-Beschränkungen so lange wie nötig beibehalten würden, sei auch „eine Frage der Solidarität“ gegenüber den anderen Mitgliedstaaten.
Mit Blick auf die Weihnachtszeit beginnen derzeit erste Länder, wieder ihre Beschränkungen zu lockern. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatte am Dienstagabend angekündigt, dass ab Samstag wieder Geschäfte öffnen können. Generelle Ausgangsbeschränkungen sollen am 15. Dezember enden, sofern die Infektionszahlen ausreichend sinken.
In Deutschland beraten am Nachmittag Bund und Länder über das weitere Vorgehen. Eine Beschlussvorlage der Länder sieht vor, die derzeit auf Ende November befristeten Lockdown-Maßnahmen bis 20. Dezember zu verlängern. Kontaktbeschränkungen sollen verschärft werden, für Weihnachten und Silvester sind aber Ausnahmen vorgesehen.