Das „härteste Weihnachtsfest seit Jahrzehnten“ erwartet Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) in diesem Jahr. Obwohl die Länderregierungschefs und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) erst in der kommenden Woche Beschlüsse fassen wollen, erscheinen viele lieb gewonnene Weihnachtsbräuche schon kurz vor dem Advent nicht möglich. Fragen und Antworten:
WIE KANN DER ADVENT VERLAUFEN?
Nur sieben Prozent der üblicherweise in ganz Deutschland stattfindenden Weihnachtsmärkte sollen öffnen, in vielen Unternehmen übliche Weihnachtsfeiern sind quasi flächendeckend abgesagt. Auch Schulen und Kitas verzichten auf Adventsbasare und Feiern. Die vier Wochen des Advent reduzieren sich damit zum großen Teil auf den privaten Bereich.
WIE LÄUFT DER WEIHNACHTSEINKAUF?
Das gewohnte Bild aus den Innenstädten im Advent sind dicht gedrängte Menschenmassen – ein Schreckensszenario in Coronazeiten. Bisher ist noch unklar, ob es Beschränkungen für den Einzelhandel geben wird. Onlinehändler erwarten aber unabhängig davon einen deutlichen Anstieg ihrer Umsätze und damit eine Verlagerung des Geschäfts ins Internet. Verändern dürfte sich auch die Struktur der Geschenke – gern werden an Weihnachten Karten für Konzerte oder Theateraufführungen verschenkt. Doch ab wann diese wieder regulär stattfinden können, ist nicht absehbar.
WIE HALTEN ES DIE KIRCHEN?
An Ostern, den höchsten Feiertagen der christlichen Kirchen, fielen alle Gottesdienste aus. Dies brachte den Kirchen trotz alternativer Angebote im Fernsehen und Internet viel Kritik. Mittlerweile sind Gottesdienste wieder möglich und werden auch zu Weihnachten stattfinden. Dies allerdings unter äußerst strengen Auflagen und Begrenzungen.
KANN JEDER EINEN WEIHNACHTSGOTTESDIENST BESUCHEN?
Besucherzahlen wie an Weihnachten üblich sind ausgeschlossen. Im Kölner Dom etwa gibt es an Heiligabend zwar vier Christmetten, in die riesige Kirche dürfen jeweils aber maximal 250 Gläubige. Damit können maximal tausend Menschen an Heiligabend in den Dom – üblich sind mehrere tausend Weihnachtsgottesdienstbesucher. Deutschlandweit arbeiten viele Kirchengemeinden mit einem Anmeldesystem, um den Zugang zu steuern. Viele Weihnachtsgottesdienste finden auch im Freien statt, weil dort das Ansteckungsrisiko geringer scheint und mehr Besucher möglich sind. Katholische und evangelische Kirche wollen zudem eine Hausliturgie veröffentlichen, damit Gläubige auch zu Hause Weihnachtsgottesdienst feiern können.
WAS IST MIT DEM WEIHNACHTSURLAUB?
Weihnachten unter Palmen oder Weihnachten im Schnee ist für viele eigentlich eine willkommene Alternative zum Weihnachtsfest zu Hause. Fernreisen sind aber absehbar in viele Länder allenfalls eingeschränkt möglich, weil es sich um Risikogebiete handelt. Wie es aber konkret auch mit innerdeutschen Reisen aussieht und ob der derzeitige Teillockdown mit seinen Reisebeschränkungen womöglich über Weihnachten verlängert wird, wird sich in der kommenden Woche erst zeigen.
KÖNNEN FAMILIEN ZUSAMMEN FEIERN?
Auch für die traditionellen Familienfeste an Weihnachten heißt es derzeit, die Beratungen der kommenden Woche abwarten. Eigentlich war das politische Ziel, mit den derzeit geltenden Beschränkungen für Weihnachten ein möglichst großes Maß an Normalität zu ermöglichen. Laschet sagte, die Politik wolle möglichst viele Begegnungen ermöglichen. Was aber letztlich möglich sein wird, muss das weitere Infektionsgeschehen zeigen.