3000 zusätzliche Videokameras auf Bahnsteigen geplant

Bahnsteig
Bahnsteig

Die Sicherheit an Bahnhöfen soll unter anderem mit 3000 neuen Videokameras erhöht werden. In den nächsten vier Jahren werde die Anzahl der Kameras an Bahnsteigen um rund ein Drittel auf 11.000 erhöht, teilten Bundesregierung und Deutsche Bahn am Sonntag mit. Dafür würden rund 180 Millionen Euro investiert. 

Aktuell sind den Angaben zufolge 8000 Kameras an 800 Bahnhöfen im Einsatz. Die neuen Kameras bedeuteten gleichzeitig einen Qualitätssprung bei den Aufnahmen, hieß es in der gemeinsamen Mitteilung von Bundesregierung und Bahn. „Sie lassen hochauflösende Bilder entstehen.“

Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) verwies auf die Vorfälle an den Bahnhöfen Frankfurt am Main und Voerde vom vergangenen Sommer. Die schrecklichen Ereignisse hätten gezeigt: „Es gibt Handlungsbedarf, um unsere Bahnhöfe und Züge noch sicherer zu machen.“

Im niederrheinischen Voerde wurde eine Frau von einem Zug überrollt, nachdem ein ihr unbekannter Mann sie ins Gleis gestoßen hatte. Wenige Tage später stieß am Hauptbahnhof Frankfurt/Main ein Mann einen Achtjährigen und dessen Mutter vor einen einfahrenden ICE. Die Frau konnte sich retten, ihr Sohn wurde vom Zug erfasst und starb. 

Beide Taten entfachten eine Debatte über die Sicherheit auf Bahnhöfen. Das Bundesinnenministerium, das Verkehrsministerium, die Deutsche Bahn und die Bundespolizei leiteten daraufhin zusätzliche Maßnahmen ein, um die Sicherheit in Bahnhöfen weiter zu steigern.

In ihrem nunmehr erstellten Bericht empfiehlt die eigens eingerichtete Arbeitsgruppe technische, bauliche, personelle und konzeptionelle Möglichkeiten an sieben ausgewählten Projektbahnhöfen, die in Teilen bereits umgesetzt werden, wie es in der Mitteilung vom Sonntag weiter hieß.

Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) nannte neben der besseren Videoüberwachung eine „klarere Gestaltung der Bahnsteige, mehr Information und Sensibilisierung der Reisenden sowie einen Praxischeck für neue Technologien“. Es gehe um einen besseren Schutz der Fahrgäste „beim Aufenthalt, Ein- und Aussteigen sowie beim Warten auf den Zug“.

Bahn-Infrastrukturvorstand Ronald Pofalla betonte: „Sicherheit ist unser oberstes Gebot.“

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