Die Zahl der Arbeitslosenmeldungen in den USA steigt in der Corona-Krise wieder stark an. In der vergangenen Woche meldeten sich 853.000 Menschen neu arbeitslos, wie das Arbeitsministerium in Washington am Donnerstag mitteilte. Das waren 137.000 mehr als in der Vorwoche, was dem stärksten Anstieg seit Ende März entspricht. Analysten hatten mit nur rund 720.000 neuen Arbeitslosenmeldungen gerechnet.
Die US-Wirtschaft hatte sich nach den Corona-Shutdown-Monaten im Frühjahr teilweise rasch erholt. Inzwischen verschärft sich die Lage am Arbeitsmarkt wieder – parallel zum massiven Anstieg der Corona-Infektionen der vergangenen Wochen. In vielen Bundesstaaten und Städten haben die Behörden die Corona-Beschränkungen wieder verschärft, unter anderem im Westküstenstaat Kalifornien.
Die US-Regierung und der Kongress hatten die Wirtschaft im Frühjahr mit gigantischen Hilfspaketen gestützt. Verhandlungen über neue Corona-Hilfen führen aber seit Monaten zu keinem Ergebnis. Die Regierung des abgewählten Präsidenten Donald Trump, seine Republikaner im Kongress und die Demokraten des neugewählten Präsidenten Joe Biden sind über Höhe und Ausgestaltung neuer Hilfen tief zerstritten.
Experten halten ein neues Hilfspaket für dringend notwendig. Biden will solche Hilfen nach seinem Amtsantritt am 20. Januar schnell auf die Beine stellen, hat den Kongress aber zugleich aufgerufen, schon jetzt zu handeln.
Die USA sind das zahlenmäßig am stärksten von der Corona-Pandemie betroffene Land weltweit. Seit Beginn der Pandemie wurden in den Vereinigten Staaten mehr als 15 Millionen Ansteckungen mit dem neuartigen Coronavirus nachgewiesen, mehr als 289.000 Infizierte starben. Zuletzt wurde binnen 24 Stunden ein neuer Höchststand von 3071 Todesfällen registriert.