Der Präsident des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, hat alle Bürgerinnen und Bürger davor gewarnt, sich auf das Ergebnis eines negativen Corona-Schnelltests zu verlassen. „Psychologisch besteht eine große Gefahr“, sagte Montgomery der „Rheinischen Post“ (Donnerstagsausgabe). „Wer einen negativen Schnelltest hat, wiegt sich und seine Angehörigen in trügerischer Sicherheit und missachtet eher die AHA–Regeln“, kritisierte er.
„Schnelltests sind gut, aber nicht vollkommen“, gab der Ärztepräsident zu bedenken. „Viele vergessen, dass es sich nur um eine Momentaufnahme des Virusstatus handelt – schon zwölf Stunden später kann die Erkrankung ausgebrochen sein und noch symptomlos bleiben.“
Zudem sei es schwierig, die Schnelltests korrekt abzunehmen. „Dazu muss man mit dem Tupfer wirklich die hintere Rachenwand erreichen, und das ist sehr unangenehm“, sagte Montgomery. Deswegen sollten die Tests nur von geschultem, medizinischen Personal abgenommen werden.
Auch dann sei jedoch die Fehlerquote deutlich höher als beim PCR-Test, dem normalen Corona-Test, betonte der Ärzte-Präsident. Darum sei er „gegen Schnelltests als Do-it-yourself-Freifahrtscheine“. Montgomery wies dabei darauf hin, dass gerade vor den Weihnachtstagen derzeit viele Menschen versuchten, „noch einen Schnelltest zu machen, um ihre Angehörigen bei den Familientreffen zu schützen“.