Als erstes Land in Lateinamerika hat Argentinien den russischen Corona-Impfstoff Sputnik V zugelassen. Das Gesundheitsministerium in Buenos Aires gab am Mittwoch bekannt, dass eine entsprechende Notfallgenehmigung erteilt worden sei. Am Donnerstag soll die erste Lieferung mit 25 Millionen Dosen in Argentinien eintreffen.
Gesundheitsminister Ginés González García sagte, die Entscheidung für die Notfallgenehmigung sei „im Einklang mit den Empfehlungen“ der argentinischen Arzneimittelbehörde gefallen.
Kurz zuvor hatte Argentinien auch dem Corona-Vakzin der Mainzer Firma Biontech und ihres US-Partners Pfizer eine Zulassung erteilt. Mit Pfizer verhandelt die Regierung in Buenos Aires aber noch über die Konditionen einer Belieferung mit dem Impfstoff.
González García sprach von schwierigen Gesprächen mit dem US-Unternehmen. Pfizer habe „inakzeptable“ Bedingungen für die Versorgung Argentiniens mit dem Impfstoff genannt, sagte der Minister, ohne genauere Angaben zu machen.
Sputnik V befindet sich derzeit in der dritten und damit letzten klinischen Phase mit mehr als 40.000 Probanden. Zugleich wird der Impfstoff in ganz Russland schon Mitarbeitern im Gesundheitswesen und anderen besonders gefährdeten Menschen gespritzt.
Nach russischen Angaben, die von unabhängiger Seite bisher nicht überprüft werden konnten, hat Sputnik V eine Wirksamkeit von 95 Prozent. An der Zulassung des Impfstoffs durch die russischen Behörden noch vor Abschluss der klinischen Überprüfung hatte es scharfe Kritik gegeben.
In Argentinien haben sich nachweislich mehr als 1,5 Millionen Menschen mit dem Coronavirus angesteckt, mehr als 42.000 Infizierte starben.