Bolivien erkennt erstmals eingetragene Partnerschaft von Homosexuellen an

Symbolbild: Homosexualität
Symbolbild: Homosexualität

Nach einem jahrelangen Rechtsstreit hat Bolivien erstmals die eingetragene Partnerschaft eines gleichgeschlechtlichen Paares anerkannt. Die Verbindung zwischen David Víctor Aruquipa Pérez und Guido Alvaro Montaño Durán wurde am Freitag standesamtlich registriert, wie die Ombudsfrau Nadia Cruz mitteilte. Das homosexuelle Paar war bis vor das Verfassungsgericht gezogen, um die Anerkennung einer eheähnlichen Partnerschaft zu erreichen.

Es handle sich um einen Präzedenzfall, teilte Cruz mit. Dies werde es „auch anderen gleichgeschlechtlichen Paaren erlauben, ihre Rechte ohne Diskriminierung auszuüben“, erklärte sie. 

Die bolivianischen Behörden hatten bislang argumentiert, das bolivianische Recht umfasse keine gleichgeschlechtlichen Partnerschaften. Die Behörden beriefen sich dabei auf Artikel 63 der Verfassung, wonach eine Ehe sich auf die Verbindung zwischen Frau und Mann bezieht.  

Das Paar wandte sich daraufhin an das Verfassungsgericht. Die Richter beriefen sich bei ihrer Entscheidung auf eine Erklärung der Interamerikanischen Menschenrechtskommission (CIDH), wonach die Staaten verpflichtet sind, die familiären Verbindungen von Menschen des gleichen Geschlechts anzuerkennen und zu schützen. 

„Dies ist ein historischer Meilenstein“, freute sich Aruquipa Pérez, der seit elf Jahren mit Montaño Durán zusammen ist. In einem Interview mit der Nachrichtenagentur AFP im vergangenen August hatte er sich bereits kämpferisch gezeigt: „Liebe ist Liebe, und deshalb ist ganz klar: Wenn diese Liebe Widerstand erfährt, wenn diese Liebe verletzt wird, dann muss man für sie kämpfen, das gilt für jedes Paar, auch für Homosexuelle.“ 

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