Bolsonaro mokiert sich über mögliche Folgen von Corona-Impfung

Jair Bolsonaro - Bild: Alan Santos/PR / CC BY 2.0
Jair Bolsonaro - Bild: Alan Santos/PR / CC BY 2.0

Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro hat sich über mögliche Folgen einer Impfung gegen das neuartige Corona-Virus mokiert. Die Hersteller der Impfstoffe würden keine Garantien zu möglichen Folgewirkungen abgeben, sagte der rechtsextreme Staatschef am Donnerstag (Ortszeit). Er fügte mit Blick auf den Impfstoff des Mainzer Unternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer hinzu: „Wenn du zum Kaiman wirst, ist es dein Problem.“

Obwohl es in Brasilien bereits fast 185.000 Covid-19-Tote gibt, stellte der Präsident schon mehrfach die medizinischen Gegenmittel gegen die Pandemie in Frage. Nun legte er nach: „Wenn einer Frau ein Bart wächst oder wenn ein Mann anfängt, mit heller Stimme zu sprechen, wollen sie nichts damit zu tun haben“, sagte er mit Blick auf die Hersteller von Impfstoffen. Das „Schlimmste“ sei es, sich in die Immunsysteme der Menschen einzuschalten.

Der Biontech/Pfizer-Impfstoff gegen Covid-19 durchlief in Brasilien seine dritte Testphase. In den USA und Großbritannien sind die Impfungen bereits angelaufen. In der EU wird die Zulassung nächste Woche erwartet.

„Ich werde mich nicht impfen lassen“, sagte Bolsonaro. Er verwies darauf, dass er bereits eine Corona-Infektion hinter sich habe. „Ich habe bereits Antikörper – wozu eine neue Impfung?“, fragte der brasilianische Präsident. Der Oberste Gerichtshof Brasiliens entschied am Donnerstag, dass die Behörden Corona-Impfungen zur Pflicht machen können.

Bolsonaro hat die Gefahr durch das neuartige Coronavirus immer wieder heruntergespielt. So bezeichnete er Covid-19 als „kleine Grippe“ und verurteilte die Reaktionen auf die Pandemie als „Hysterie“. Der rechtsextreme Präsident ist ein glühender Anhänger des abgewählten US-Präsidenten Donald Trump.

Anzeige



Anzeige

Avatar-Foto
Über Redaktion des Nürnberger Blatt 44860 Artikel
Hier schreiben und kuratieren die Redakteure der Redaktion des Nürnberger Blatt