Angesichts schwindender Hoffnungen auf ein Handelsabkommen zwischen Großbritannien und der EU bis Jahresende ist der Kurs der britischen Währung am Freitag stark gesunken. Das britische Pfund verlor bis zum frühen Nachmittag mehr als ein Prozent gegenüber dem US-Dollar. Der Kurs von 1,3150 Dollar für ein Pfund war der niedrigste seit dem 13. November.
Im Tausch mit dem Euro gab der Kurs ebenfalls stark um knapp ein Prozent nach. Ein britisches Pfund war 92,20 Eurocent wert, das war der niedrigste Stand seit September.
Der britische Premier Boris Johnson hatte zuvor gesagt, ein Scheitern der Verhandlungen mit der EU sei „sehr, sehr wahrscheinlich“. Auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen wurde mit den Worten zitiert, sie habe „niedrige Erwartungen“, dass ein Übereinkommen noch rechtzeitig abgeschlossen werde.
Großbritannien war zum 1. Februar aus der EU ausgetreten, bis zum Jahresende bleibt das Land aber noch im EU-Binnenmarkt und in der Zollunion. Ohne Einigung auf ein Handelsabkommen würden im beiderseitigen Handel zum Jahreswechsel Zölle erhoben mit gravierenden Folgen für die Wirtschaft.