Die EU-Kommission will die Produktion von Batterien nach ökologischen und sozialen Kriterien regulieren. Alle Batterien in Europa sollten „über ihren gesamten Lebenszyklus hinweg nachhaltig, leistungsfähig und sicher sein“, sagte EU-Kommissionsvize Maros Sefcovic am Donnerstag in Brüssel. Dafür sollen demnach mehr Batterien gesammelt und recycelt und Verbraucher besser über Lebensdauer und Umweltbilanz von Produkten informiert werden.
Derzeit werden nach Angaben der Kommission 45 Prozent aller Gerätebatterien gesammelt und gegebenenfalls recycelt. Dieser Anteil soll bis 2025 auf 65 Prozent und bis 2030 auf 70 Prozent ansteigen, „damit die Materialien (…) für die Wirtschaft nicht verloren gehen“. Bei Industrie- und Autobatterien sollen 100 Prozent eingesammelt werden.
Die Kommissionspläne sehen zudem gesetzliche Vorgaben für „die Umnutzung von Batterien aus Elektrofahrzeugen“ vor. Alte E-Autobatterien könnten etwa „als stationäre Energiespeichersysteme weiter zum Einsatz kommen oder als Energieressourcen in Stromnetze integriert werden“. Für die Batterieindustrie soll es Zielvorgaben für den Gehalt an recycelten Materialien geben.
Verbraucher sollen nach den Kommissionsplänen mit verpflichtenden Etiketten über Lebensdauer, Ladekapazität, Umweltbilanz und eventuelle Sicherheitsrisiken der Produkte informiert werden.
Insbesondere in der Autobranche wird der Bedarf an sehr leistungsfähigen Batterien voraussichtlich weiter steigen – nach Kommissionsangaben bis 2030 voraussichtlich um ein 14-faches. Noch am Mittwoch hatte die Brüsseler Behörde erklärt, in den nächsten zehn Jahren 30 Millionen Elektroautos auf Europas Straßen anzustreben. Zugleich ist die EU bei für die Batterieproduktion wichtigen Rohstoffen wie Kobalt und Lithium teils vollständig von Importen abhängig.
Die neue Verordnung soll eine Richtlinie aus dem Jahr 2006 ersetzen. Kommissionsvize Sefcovic rief die Mitgliedstaaten und das EU-Parlament auf, sich des Vorschlags rasch anzunehmen, damit das Gesetz bis 2022 verabschiedet werden könne.