Brüssel und London einigen sich auf künftigen Warenhandel mit Nordirland

Symbolbild: Brexit
Symbolbild: Brexit

Großbritannien und die Europäische Union haben sich auf Regelungen zur Erleichterung des Warenhandels zwischen Nordirland und dem britischen Festland ab 2021 verständigt. Der mit Brüssel vereinbarte Status stelle sicher, dass die nordirischen Geschäfte „frei von allen Zöllen sein werden“, sagte der britische Staatssekretär Michael Gove am Mittwoch im britischen Unterhaus.

Laut dem irischen Rundfunksender RTE soll die Befreiung von Zöllen für bis zu 98 Prozent der Waren gelten, die ab dem 1. Januar von England, Schottland und Wales nach Nordirland transportiert werden. Die restlichen zwei Prozent würden wohl nur gelten, wenn Großbritannien und die EU kein Handelsabkommen zustande bringen würden. 

Die Handelsvereinbarungen für Nordirland waren ein Knackpunkt in den Brexit-Verhandlungen, da ab 1. Januar zwischen Nordirland und Irland die einzige Landgrenze Großbritanniens zur EU bestehen wird. 

„Britische Würstchen werden auch im neuen Jahr ihren Weg nach Belfast und Ballymena finden“, sagte Gove. Er hatte mit EU-Vizepräsident Maros Sefcovic über den bereits zwischen London und der EU verabschiedeten Austrittsvertrag beraten. Die Gespräche fanden parallel zu den intensiven Verhandlungen zwischen der EU und Großbritannien über ein Post-Brexit-Abkommen statt, in dem die Handelsbeziehungen ab Januar 2021 geklärt werden sollen.

Das im Januar zwischen Großbritannien und der EU unterzeichnete Brexit-Abkommen sieht eine durchlässige innerirische Grenze vor. Dies soll das Friedensabkommen auf der irischen Insel sichern, das seit 1998 eine offene Grenze zwischen dem EU-Mitglied Irland und der britischen Provinz Nordirland vorsieht.

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