Bundesregierung plant derzeit keine Rückholflüge wegen Virus-Mutation

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Die Bundesregierung plant derzeit keine Rückholflüge für Bürger, die wegen Flugstreichungen infolge der Coronavirus-Mutation im Ausland festsitzen. Diese Frage stelle sich „im Moment aus unserer Sicht nicht“, sagte eine Sprecherin des Auswärtigen Amts am Montag in Berlin. Der in der Nacht in Kraft getretene Stopp für Flüge aus Großbritannien sei eine „kurzfristige Maßnahme“. Über das längerfristige Vorgehen werde auf EU-Ebene entschieden.

Aus Südafrika, das ebenfalls von der Virus-Mutation betroffen ist, gebe es derzeit noch Rückreisemöglichkeiten für Deutsche, sagte die Sprecherin. Wie viele Deutsche derzeit wegen gestrichener Flugverbindungen im Ausland festsitzen, konnte sie nach eigenen Angaben noch nicht beziffern. Dabei betonte sie: „Spekulationen über weitere Rückholaktionen sind im Moment nicht passend.“

Die Bundespolizei wurde nach Angaben des Bundesinnenministeriums am Sonntag angewiesen, die Kontrollen an den bestehenden Direktflugverbindungen aus Südafrika und Großbritannien zu „fokussieren“. Darunter sei zu verstehen, „dass im Rahmen einer Grenzkontrolle nicht nur die Pässe nachgeschaut werden, sondern dass man im Gespräch die eine oder andere Frage stellt zu Symptomen oder Kontakten zu Personen, die Symptome hatten“, sagte ein Ministeriumssprecher.

Das Bundesgesundheitsministerium verwies darauf, dass es ohnehin eine Testpflicht für Rückkehrer aus Risikogebieten gebe. Wichtig sei dabei, dass sich die Einreisenden „penibel“ an die Quarantänevorschriften hielten, sagte ein Sprecher.

Der Sprecher des Gesundheitsministeriums betonte, dass „weitergehende Informationen“ über die Mutation derzeit noch fehlten. „Dafür müssen noch ganz viele Proben untersucht werden“, sagte er. Klar aber sei, dass die mutierte Variante den so genannten R-Wert um 0,4 Punkte wachsen lasse. Das bedeutet etwa bei einem ursprünglichen R-Wert von 1,0, dass ein Infizierter im Schnitt nicht mehr nur einen einzigen Menschen anstecke, sondern 1,4 Menschen.

Vizeregierungssprecherin Ulrike Demmer verwies darauf, dass sich die grundsätzliche Lage durch die Nachricht von der Mutation nicht verändert habe. „Es stecken sich nach wie vor viel zu viele Menschen an“, sagte sie. Sie appellierte an die Bürger, über Weihnachten nach Möglichkeit auf Besuche bei Verwandten und Freunden zu verzichten – gerade über die Feiertage sei „große Umsicht“ geboten, damit es nicht zu einer „weiteren Verschlimmerung“ der Pandemielage komme.

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