Deutschlands größter Autoglasspezialist Carglass darf den Wettbewerber, das Autoglasgeschäft der Werkstattkette ATU, schlucken. Das Bundeskartellamt in Bonn genehmigte die Fusion nach vertiefter Prüfung, wie es am Freitag mitteilte. Behördenchef Andreas Mundt erklärte, Kunden könnten auf alternative Glasspezialisten und freie Werkstätten ausweichen. „Zum anderen nutzen sie zu einem großen Teil auch die Kfz-Werkstätten der Autohersteller ihres Fabrikats.“
Carglass betreibt laut Kartellamt in Deutschland rund 350 Sercivecenter; die Muttergesellschaft, die Belron Gruppe, hatte 2015 zudem schon das Junited Autoglas Netzwerk mit rund 300 Partnerbetrieben übernommen. ATU hat rund 500 Standorte.
„Bei der Fusion geht es um den Verkauf des Glasgeschäfts der größten deutschen Werkstattkette an den größten Autoglasspezialisten“, erklärte Kartellamtspräsident Mundt. „Wir haben das Vorhaben daher sehr sorgfältig geprüft und umfangreiche Ermittlungen durchgeführt.“
So befragte die Behörde etwa alle Kfz-Versicherer, die einen Großteil der Schadensfälle abwickeln. Die Mehrheit der Versicherer verfügt demnach zum Teil über bundesweite Rahmenverträge mit Werkstattbetreibern, die für die Kunden die Schäden beheben. In diesen Fällen werden Versicherungskunden überwiegend gezielt zu diesen Kooperationspartnern gelenkt.