Der Corona-Impfstoff der französisch-britischen Pharmakonzerne Sanofi und GlaxoSmithKline (GSK) wird erst Ende 2021 fertig. Grund für die Verzögerung sei, dass die Ergebnisse der bisherigen klinischen Tests bei älteren Menschen nicht so gut wie erhofft ausfielen, teilten die beiden Unternehmen am Freitag mit. Sanofi und GSK müssen ihren Impfstoffkandidaten daher überarbeiten und neue Tests vornehmen.
Die Europäische Union hatte bei den beiden Konzernen 300 Millionen Impfdosen für das kommende Jahr reserviert, doch sie können nun vorerst nicht geliefert werden. Der stellvertretende Sanofi-Leiter für Impfstoffe, Thomas Triomphe, sprach von einer „Enttäuschung“. Das französisch-britische Konsortium gerät damit in großen Verzug unter anderem gegenüber dem Mainzer Unternehmen Biontech. Dessen mit dem US-Partner Pfizer entwickeltes Mittel steht kurz vor der Zulassung in den USA und Europa.
Bei dem Impfstoff von Sanofi-GSK wurde den beiden Unternehmen zufolge bei Erwachsenen zwischen 18 und 49 Jahren in den ersten beiden Testphasen zwar eine Immunantwort wie nach einer überstandenen Covid-19-Erkrankung festgestellt. Bei älteren Menschen sei die Immunantwort aber „unzureichend“ gewesen. Daher müsse nun die Antigen-Konzentration überarbeitet werden.
Die klinischen Tests hatten im September begonnen. Die Pharmakonzerne waren ursprünglich davon ausgegangen, noch vor Ende dieses Jahres die dritte Testphase beginnen und in der ersten Hälfte des kommenden Jahres die Zulassung beantragen zu können. Nun sollen im Februar zunächst neue Tests mit einer verbesserten Rezeptur starten. Mit der Verfügbarkeit des Impfstoffs wird frühestens im vierten Quartal 2021 gerechnet.