NÜRNBERG. Das Corona-Impfzentrum der Stadt Nürnberg in der Halle 3C der NürnbergMesse wird ab kommenden Dienstag einsatzbereit sein. Bei einem Besuch vor Ort haben sich am heutigen Freitag Marcus König, Ministerpräsident Dr. Markus Söder, Bundesgesundheitsminister Jens Spahn und Melanie Huml, bayerische Staatsministerin für Gesundheit, über die Aufbauarbeiten und den künftigen Ablauf im Impfzentrum informiert.
Die Stadt Nürnberg fährt zweigleisig bei der freiwilligen Impfung ihrer Bürger. Eine Anlaufstation ist das stationäre Impfzentrum in der leicht per U-Bahn (U 1, Station Messezentrum) und Auto (Parkdeck Süd) erreichbaren, 9.600 Quadratmeter großen Halle 3C der NürnbergMesse. Flankierend gibt es mobile Impfteams, die in Einrichtungen mit besonders infektionsanfälligen Personen gehen, und Impfbusse, die dezentral in verschiedenen Stadtteilen eingesetzt werden.
„Die Bekämpfung der Pandemie ist aktuell die größte Aufgabe für uns alle“, sagte Oberbürgermeister Marcus König beim Besuch im Impfzentrum. „Es gilt, Menschenleben zu retten. Es gilt, die Gesundheit vieler Menschen zu retten. Impfen schützt. Sich impfen zu lassen, ist ein Akt der Solidarität. Denn wer geimpft ist, schützt auch andere Menschen.“ Marcus König kündigte an, sich auch impfen zu lassen.
Stationäres Impfzentrum
In dem stationären Zentrum in Nürnberg können, je nach Verfügbarkeit des Impfstoffs und Bedarf, zwischen 100 und 1.000 Personen am Tag geimpft werden. Das Nürnberger Impfzentrum kann an sieben Tagen in der Woche im Regelbetrieb von 8 bis 16 Uhr geöffnet werden, bei Bedarf an einzelnen Tagen auch länger. Jeder Impfling muss einen Termin vorweisen, um im Impfzentrum geimpft zu werden. Für die Vereinbarung eines Termins ist vorab eine Registrierung erforderlich. Diese sollte möglichst über das Internet beziehungsweise eine App erfolgen, die noch bereitgestellt wird. Die dafür benötigte Software stellt der Freistaat Bayern zur Verfügung. Eine telefonische Anmeldung über ein Callcenter des Betreibers wird ab Dezember 2020 möglich sein.
Einen Impfbetrieb wird es aber vor Ort in der Halle 3C zunächst noch nicht geben. Erst muss ein Impfstoff in ausreichender Menge vorhanden sein. Der wird auch erst für die mobilen Teams genutzt. Bis auch im Zentrum die Impfstoffe gespritzt werden, kann es noch einige Wochen dauern. Mit einer Zulassung eines ersten Impfstoffs in Deutschland wird Ende dieses oder Anfang nächsten Jahres gerechnet.
Das Zentrum ist als Einbahnstraßensystem angelegt
Nach der Ankunft und der Prüfung der Zugangsberechtigung wird bei jedem Impfling kontaktlos Fieber gemessen. Impflinge mit einer Körpertemperatur von weniger als 37,5 Grad Celsius gelangen anschließend in den Check-In. Dort erfolgt die Registrierung, die etwa fünf Minuten dauert. Daran schließt sich die Impfaufklärung in Form eines etwa 15 minütigen Films an. Im Anschluss wird der Impfling in eine von 20 Impfkabinen geführt, in der eine Ärztin oder ein Arzt das Aufklärungsgespräch führt. MTA führen anschließend die Impfungen durch.
Nach erfolgter Impfung warten die Gäste des Impfzentrums für eine Dauer von rund 20 Minuten in einem Ruhebereich. Sollte es direkte Impfreaktionen geben, stehen zwei Notfallkabinen bereit. Zum Verlassen des Impfzentrums durchlaufen die Impflinge einen Check-Out-Schalter. Beim Check-Out wird ein zweiter Termin vergeben und eine Impfbestätigung ausgegeben. Insgesamt ist also im Durchschnitt mit einem Zeitbedarf von einer Stunde zu rechnen.
„Die Impfung der Bevölkerung ist ein organisatorischer und logistischer Kraftakt“, betont Oberbürgermeister Marcus König. „Hierfür braucht es professionelle Partner.“