Curevac-Gründer: Nebenwirkungen von Corona-Impfungen ganz normal

Symbolbild: Impfung
Symbolbild: Impfung

Nach Warnungen vor allergischen Reaktionen beim Biontech-Pfizer-Impfstoff gegen das Coronavirus hat der Gründer des Tübinger Pharmaunternehmen Curevac, das an ähnlichen Impfstoffen arbeitet, vor Panik gewarnt. Die Impfungen hätten in der Regel ganz normale Nebenwirkungen wie sie beispielsweise auch bei der Grippeschutzimpfung auftreten, sagte Ingmar Hoerr am Donnerstag den Fernsehsendern RTL und ntv. Stärkere allergische Reaktionen wie jetzt in einzelnen Fällen in Großbritannien könnten dabei immer mal auftreten.

„Es ist ganz klar, mit dem Immunsystem, dass das auch explodieren kann“, sagte Hoerr. „Das ist aber nicht so schlimm, das kann man in den Griff kriegen. Man kann Medikamente einnehmen, die das Immunsystem wieder runterfahren.“ Normalerweise aber seien die Nebenwirkungen bei Corona-Impfungen völlig harmlos: „Der Oberarm kann ein bisschen schwellen. Man kann vielleicht auch ein bisschen Fieber kriegen über Nacht. Aber das sind alles Nebenwirkungen, die normalerweise wieder weggehen“, sagte Hoerr.

Bei den von Biontech und Curevac entwickelten Impfstoffen wird die neue mRNA-Technologie genutzt. Dabei werden Teile der Erbgutinformationen des Coronavirus in den menschlichen Körper injiziert, wo sie von Zellen aufgenommen werden und die Immunabwehr anregen. Die Zellen stellen eine begrenzte Menge virustypischer Eiweiße her, woraufhin der menschliche Körper Antikörper produziert. Bei einem späteren Kontakt mit echten Coronaviren erkennt das Immunsystem die Strukturen wieder und reagiert.

Kurz nach Beginn der Impfkampagne in Großbritannien hatte die britische Arzneimittelaufsicht am Mittwoch dazu geraten, vorerst niemandem mit einer „signifikanten“ Allergiegeschichte den Biontech-Pfizer-Impfstoff zu spritzen. Zwei Mitarbeiter des staatlichen Gesundheitsdienstes NHS mit einer entsprechenden Vorgeschichte hätten nach ihrer Impfung am Dienstag allergische Reaktionen gezeigt und behandelt werden müssen.

Allerdings sind die beiden Betroffenen grundsätzlich so anfällig für Allergien, dass sie stets ein Notfallset mit Adrenalin bei sich tragen. Bei der Warnung handele es sich um eine reine Vorsichtsmaßnahme, betonten die britischen Behörden.

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