Derzeit sind 65 deutsche Staatsangehörige in der Türkei inhaftiert. Das berichteten die Zeitungen der Funke Mediengruppe am Mittwoch unter Berufung auf Angaben des Auswärtigen Amts. Daneben seien 70 Fälle von Deutschen bekannt, die aufgrund von Ausreisesperren die Türkei derzeit nicht verlassen können.
„Die Strafvorwürfe beziehen sich größtenteils auf Drogendelikte, Körperverletzung- und Tötungsdelikte, Diebstahl sowie terroristische Straftaten“, zitierten die Zeitungen Angaben aus dem Außenministerium. Als terroristische Straftaten werden in der Türkei häufig auch Handlungen geahndet, die auf Vorwürfen wegen politischer Äußerungen oder Tätigkeiten beruhen.
Angaben zum Zweck des Aufenthalts in der Türkei, also ob es beispielsweise um touristische Reisen handelte, lagen nicht vor. Ausreisesperren können etwa von türkischen Stellen bei der Beleidigung von Präsident Recep Tayyip Erdogan angeordnet werden.
Nach einem Streit am Flughafen im türkischen Urlaubsort Antalya wurde ein Deutscher bereits Anfang November unter dem Vorwurf der Präsidentenbeleidigung festgenommen. Der 63 Jahre alte Mann aus Wuppertal sitze in Untersuchungshaft und müsse sich am 8. Dezember vor einem Gericht in Antalya verantworten, sagte sein Anwalt Rüdiger Deckers am Dienstag.