Deutsche Antarktisstation wird wegen Corona direkt von „Polarstern“ versorgt

Polarstern im Weddellmeer: Einsatz der Bordscheinwerfer - Bild: Alfred Wegener Institute/S. Hendricks, CC BY-SA IGO 3.0 / CC BY-SA 3.0-IGO
Polarstern im Weddellmeer: Einsatz der Bordscheinwerfer - Bild: Alfred Wegener Institute/S. Hendricks, CC BY-SA IGO 3.0 / CC BY-SA 3.0-IGO

Wegen der weltweiten Corona-Pandemie wird die deutsche Antarktis-Forschungsstation Neumayer III in diesem Jahr ausnahmsweise direkt von Deutschland aus per Schiff versorgt. Wie das Alfred-Wegener-Institut (AWI) am Montag in Bremerhaven mitteilte, wird der Forschungseisbrecher „Polarstern“ kurz vor Weihnachten ohne Zwischenstopp in die Antarktis fahren. Er bringt Nachschub sowie Techniker und eine Austauschcrew zu der Station. Üblicherweise erfolgt die Anreise per Flugzeug über Zwischenstopps in Südafrika und einer russischen Antarktisstation.

Durch die Non-Stop-Fahrt soll das Risiko einer Einschleppung des Coronavirus reduziert werden. Alle Teilnehmer der Fahrt begeben sich vorher in strikte Quarantäne und werden mehrfach getestet. Sicherheitshalber statten die AWI-Logistiker die „Polarstern“ und die Neumayer-III-Station außerdem mit zusätzlicher medizinischer Ausrüstung wie Corona-Tests, Medikamenten und Sauerstoffgeräten aus, um für alle Fälle gewappnet zu sein. Ärzte gehören zu der Besatzung.

Die Forschungsstation liegt an der Atkabucht im östlichen Teil der Antarktis rund zehn Kilometer von der Eiskante entfernt. Material und Menschen sollen nach der Entladung von der „Polarstern“ mit Pistenraupen und Schneemobilen dorthin transportiert werden. Der Eisbrecher wird Bremerhaven am 20. Dezember verlassen.“Wir glauben, dass wir so den bestmöglichen Weg gefunden haben“, wie Fahrten- und Expeditionsleiter Tim Heitland zu den Maßnahmen des AWI mitteilte.

Erfahrungen mit der Logistik während der Pandemie sammelte das AWI in den vergangenen Monaten bereits während der großangelegten Mosaic-Expedition, bei der sich die „Polarstern“ ein Jahr lang mit einer Eisscholle durch die Arktis treiben ließ. Andere deutsche Forschungsschiffe versorgten sie direkt von Deutschland aus, der eigentlich vorgesehene Lufttransport entfiel. Auch damals gingen alle Teilnehmer in Quarantäne, das Virus wurde nicht eingeschleppt.

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