Deutsche Bahn investiert zwölf Milliarden Euro in Schienen und Bahnhöfe

Symbolbild: Gleisanlage der Deutschen Bahn

Die Deutsche Bahn (DB) hat wie angekündigt in diesem Jahr gut zwölf Milliarden Euro in die Erneuerung und Modernisierung von Schienennetz und Bahnhöfen gesteckt. Die Bauarbeiten seien „so kundenfreundlich wie nie“ abgelaufen, teilte der Konzern am Donnerstag mit: Durch zusätzliche Transportgleise für Baumaterial, Behelfsbrücken und -bahnsteige seien zahlreiche Umleitungen und Zugausfälle vermieden worden.

„Wo immer möglich, haben wir das Baupensum kundenfreundlich und ressourcenschonend erledigt“, erklärte DB-Infrastrukturvorstand Ronald Pofalla. Der Konzern hatte zu Jahresbeginn Investitionen in Höhe von 12,2 Milliarden Euro angekündigt, um rund 1800 Kilometer Gleise und 160 Brücken zu erneuern sowie 800 Bahnhöfe zu modernisieren. Umgesetzt wurden die Pläne bislang für gut 1500 Gleiskilometer, 100 Brücken und 620 Bahnhöfe.

Die Allianz pro Schiene begrüßte zwar die gesteigerten Bundesaufwendungen für die Schiene, sieht aber keine „Trendwende“ beim nach ihrer Ansicht nach nötigen Infrastrukturausbau. Mit 15 Prozent mehr Investitionen „kann der Schrumpfungsprozess des Schienennetzes zwar gestoppt, aber nicht umgekehrt werden“, erklärte der Geschäftsführer des Verkehrsbündnisses, Dirk Flege. Beim Neu- und Ausbau halte sich die Regierung weiterhin zurück.

In diesem Bereich sollen die Bundesausgaben im kommenden Jahr nach Angaben der Allianz um vier Prozent auf 1,6 Milliarden Euro steigen. Nötig seien aber „mittelfristig mindestens drei Milliarden Euro pro Jahr“, um die Fahrgastzahlen wie anvisiert zu verdoppeln und den Güterverkehr anzukurbeln, erklärte Flege.

Der Grünen-Haushaltsexperte Sven-Christian Kindler forderte vor allem eine schnellere und umfassendere Elektrifizierung des Schienennetzes: Bis 2030 müssten mindestens drei Viertel des Netzes elektrisch sein, sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland vom Donnerstag. Kindler sprach sich für „ein großangelegtes Elektrifizierungsprogramm“ der Bundesregierung im Umfang von jährlich 300 Millionen Euro aus. „Mit dem aktuellen Schneckentempo bei der Elektrifizierung wird es noch ewig dauern, bis der Schienenverkehr klimaneutral unterwegs ist.“ 

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