Deutsche Luftfahrt will langfristig CO2-neutral werden

Symbolbild: Landende Flugzeuge
Symbolbild: Landende Flugzeuge

Flughäfen und Airlines in Deutschland wollen langfristig klimaneutral wirtschaften. Die CO2-Emissionen sollen unter anderem durch energieeffizientere Flugzeuge und einen nachhaltigen Kraftstoff gesenkt werden, wie aus einem am Montag veröffentlichten „Masterplan“ des Bundesverbands der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) für mehr Klimaschutz im Luftverkehr hervorgeht. Darin verpflichten sich die Mitglieder zum „Ziel eines CO2-neutralen Flughafen- und Flugbetriebs“ – auch durch mehr Schienenverkehr.

Vor der Corona-Krise sei die weltweite Luftfahrt für 2,8 Prozent der CO2-Emissionen sowie für drei bis fünf Prozent der Klimaerwärmung verantwortlich gewesen, betonte der BDL. Verbandspräsident Peter Gerber erklärte, die Branche in Deutschland wolle „alle Hebel in Bewegung setzen“, um schnellstmöglich „weitere Fortschritte“ in dem Bereich zu machen. Das erfordere „eine gemeinsame Kraftanstrengung der Branche und der Politik“.

Geplant ist etwa, die Emissionen pro Flug durch weitere „ökologische Flottenmodernisierung“ um bis zu 1,5 Prozent jährlich zu senken. „Um dies realisieren zu können, wollen wir die Mittel aus dem Förderprogramm zur Flottenerneuerung nutzen, das die Bundesregierung derzeit vorbereitet“, heißt es im BDL-Papier.

Außerdem soll fossiles Kerosin in Zukunft durch einen „komplett nachhaltigen Kraftstoff“ ersetzt werden – sobald dieser im industriellen Maßstab produziert wird. Zu diesem Zweck berät die deutsche Luftfahrt nach eigenen Angaben mit Industrie und Politik über den Aufbau eines Produktionsnetzwerks und einen „wirksamen, wettbewerbsneutralen Markthochlauf“ – ein konkreter Plan soll Anfang kommenden Jahres stehen.

Darüber hinaus setzt die Luftfahrtbranche auch auf die Bahn: „Innerdeutscher Verkehr soll vermehrt über attraktive Zugverbindungen erfolgen“, erklärte der BDL und verwies auf eine bessere Vernetzung von Flughäfen mit dem Netz der Deutschen Bahn, um das Umsteigen und den Gepäcktransport zu vereinfachen.

Den CO2-Preis befürwortet die Branche: Durch den Europäischen Emissionshandel gelte „für den europäischen und innerdeutschen Luftverkehr ein klarer CO2-Reduktionspfad“ – jedoch müssten dieser und das internationale Kompensationsinstrument Corsia stärker aufeinander abgestimmt werden. Auch „nationale Alleingänge bei der CO2-Bepreisung, etwa durch immer neue einseitige Steuern“, seien der falsche Weg.

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