Die meisten Bundesbürger wollen trotz der Corona-Krise nicht an Weihnachtsgeschenken sparen: Im Schnitt wollen sie für die Gaben unterm Tannenbaum 330 Euro ausgeben, etwa so viel wie im vergangenen Jahr, wie eine am Dienstag veröffentlichte Umfrage der GfK in Nürnberg unter 1000 Bundesbürgern ergab. Auch in einer Umfrage von YouGov sagten sechs von zehn Befragten (57 Prozent), ihre Ausgaben für Weihnachten würden sich durch die Corona-Lage nicht verändern.
Die Geschenkeauswahl beeinflusst die Pandemie und die damit verbundenen Einschränkungen aber sehr wohl: Gutscheine etwa für Reisen, einen Restaurantbesuch, fürs Kosmetik- oder Fitnessstudie wollen die wenigsten verschenken, weil unklar ist, wann die Beschenkten den Gutschein auch einlösen können. Spielzeug, Bücher und Lebensmittel dürften bei vielen unterm Baum liegen.
„Die Corona-Pandemie hat dazu geführt, dass die Menschen deutlich mehr Freizeit zu Hause verbringen als üblich. Dieser Rückzug ins eigene Heim beeinflusst nun auch die Geschenkeauswahl“, erklärte GfK-Expertin Petra Süptitz. Die Marktforscher beobachten schon länger einen „Trend zum Edelkochen“ mit hochwertigen und ausgewählten Zutaten. 61 Prozent der Befragten wollen solche Lebensmittel und Getränke verschenken.
Laut GfK-Umfrage unter 18- bis 74-Jährigen wollen vor allem junge Menschen dieses Jahr deutlich mehr Geld für Geschenke ausgeben als 2019: rund 500 Euro, das sind fast 50 Prozent mehr. Hoch im Kurs steht Unterhaltungselektronik.
Sparen wollen laut Umfrage eher ältere Menschen ab 50 Jahren. „Gerade die Menschen im Alter von 50 bis 59 Jahren, die vor dem Ruhestand stehen, machen sich sehr viele Sorgen wegen der Auswirkungen der Corona-Pandemie auf ihre persönliche finanzielle Situation“, erläuterte Süptitz. Die Hälfte der 50- bis 74-Jährigen findet es demnach richtig, in diesem Jahr auf den üblichen Weihnachtstrubel zu verzichten. Dazu gehört auch Zurückhaltung bei den Geschenken.
In der Umfrage von 2075 Deutschen von YouGov im Auftrag des Vergleichsportals Check24 sagten 28 Prozent, sie wollten wegen der Corona-Krise deutlich oder etwas weniger für Geschenke und das Weihnachtsfest ausgeben als 2019.