Bei einem Großeinsatz gegen Clankriminalität sind in Niedersachsen drei Tatverdächtige festgenommen worden. Ihnen und einem vierten Beschuldigten werden unter anderem Entführung, Erpressung, Wohnungseinbrüche, Diebstahl und Sozialleistungsbetrug vorgeworfen, wie die Staatsanwaltschaft Osnabrück am Donnerstag mitteilte. Bei den Durchsuchungen in 21 Wohn- und Geschäftsräumen seien Bargeld, Waffen und Luxusautos beschlagnahmt worden.
Bei drei Beschuldigten handelt es sich nach Angaben der Staatsanwaltschaft um mutmaßliche Clanmitglieder. Die Tatverdächtigen sollen in der Weihnachtszeit des vergangenen Jahres in mindestens sieben Einfamilienhäuser in verschiedenen Städten eingebrochen sein. Zudem werden drei der Beschuldigten verdächtigt, einer älteren Frau 50.000 Euro Bargeld „entrissen“ zu haben.
Der Wert des erbeuteten Diebesguts in Form von Bargeld, Werkzeugen und Elektronik beläuft sich laut Staatsanwaltschaft auf rund 100.000 Euro. Darüber hinaus sollen zwei Clanmitglieder unrechtmäßig Sozialleistungen in Höhe von rund 26.000 Euro bezogen haben.
Durchsucht wurden nach Angaben der Staatsanwaltschaft 21 Wohnungen und Gewerbeeinheiten in Ostercappeln, Peine und Osnabrück. Die drei Beschuldigten seien wegen Flucht- und Verdunkelungsgefahr festgenommen worden.
„Wir werden die Clankriminalität nicht erst ab der Schwelle zur Organisierten Kriminalität, sondern auch bereits deutlich darunter mit konsequenter Strafverfolgung bekämpfen“, erklärte die niedersächsische Justizministerin Barbara Havliza (CDU) nach dem Einsatz. „Damit machen wir unseren Rechtsstaat stark und wehrhaft.“ Der Einsatz zeige, wie sinnvoll Spezialeinheiten seien. Zur Bekämpfung der Clankriminalität in Niedersachsen wurden vier Zentralstellen eingerichtet. Eine davon befindet sich in Osnabrück.