Entwicklungsminister mahnt Verbraucher zu bewusstem Konsum in Weihnachtszeit

Fairtrade-Kaffee - Bild: BiancaAndWilliam via Twenty20
Fairtrade-Kaffee - Bild: BiancaAndWilliam via Twenty20

Schokolade und Kaffee aus fairer Produktion: Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) hat die Verbraucher zu einem bewussten Konsum in der Weihnachtszeit aufgerufen. „Was für uns Feiertagsfreuden sind, ist für viele Menschen auf den Plantagen immer noch mit Not und Elend verbunden“, sagte er der „Augsburger Allgemeinen“ vom Dienstag.

Auf den Kakaoplantagen Westafrikas, wo rund 70 Prozent des in Deutschland verarbeiteten Kakaos angebaut würden schuften 1,5 Millionen Jungen und Mädchen, wie Müller betonte. Studien zeigten, dass die Kinderarbeit dort in den vergangenen zehn Jahren nicht abgenommen habe. 

Beim Kaffee sei es ebenfalls so, „dass die Bauern in den Kaffeeplantagen meistens in Armut leben und oft hungern“, sagte Müller. Der Kaffee stehe hierzulande für vier bis sechs Euro in den Läden, die Bauern bekämen für ihre Kaffeebohnen allerdings „gerade einmal 25 Cent“. Hunderttausende Kinder müssten deshalb auf den Plantagen mitarbeiten. Jeder könne etwas dagegen tun und fair gehandelte Produkte kaufen, sagte Müller – allerdings seien diese noch zu selten in den Supermärkten zu finden.

Daher müssten auch die Unternehmen noch mehr tun. „Es muss endlich Standard für alle deutschen Produkte werden, dass Kinderarbeit ausgeschlossen ist und Menschenrechtsstandards eingehalten werden“, sagte Müller der „Augsburger Allgemeinen“. Das umstrittene Lieferkettengesetz wolle er trotz vieler Widerstände noch in dieser Legislaturperiode umsetzen.

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