Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat den Wunsch nach einer Verbesserung der Beziehungen zur Europäischen Union bekundet. In einer Videokonferenz mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) habe Erdogan gesagt, er wolle „ein neues Kapitel aufschlagen“, teilte das Präsidialamt in Ankara am Freitag mit. Erdogan hatte sich bereits am Mittwoch im Gespräch mit EU-Ratspräsident Charles Michel ähnlich geäußert.
Der türkische Präsident habe Merkel für ihre Bemühungen um die Beziehung zwischen der Türkei und der EU gedankt, teilte das Präsidialamt weiter mit. Der Staatschef sehe derzeit eine gute Gelegenheit zur Stärkung der Beziehungen. Einige Länder versuchten aber, „eine Krise zu schaffen“, hieß es in der Erklärung.
Die Türkei liegt derzeit mit den EU-Mitgliedern Griechenland und Zypern im Clinch. Alle drei Länder erheben Anspruch auf Seegebiete im östlichen Mittelmeer, wo es reichliche Gasvorkommen gibt.
Die Staats- und Regierungschefs der EU hatten in der vergangenen Woche auf ihrem Gipfel in Brüssel eine Liste mit neuen Sanktionen gegen die Türkei aufgestellt. Sie reagierten damit auf die türkischen Gas-Erkundungen in den umstrittenen Gebieten. Weitere Verantwortliche oder beteiligte türkische Firmen wurden auf die Sanktionsliste gesetzt.