Die Zahl der Infektionen mit dem Coronavirus in den USA hat einen neuen Höchststand erreicht. Wie die Johns-Hopkins-Universität in Baltimore am Dienstagabend (Ortszeit) mitteilte, wurden binnen 24 Stunden mehr als 248.000 neue Ansteckungsfälle verzeichnet – die höchste Zahl im Land seit Beginn der Pandemie. Die Gesamtzahl der Infektionsfälle in den USA stieg damit auf 16,7 Millionen.
Auch wurden den Angaben der Universität zufolge 2706 neue Corona-Tote innerhalb eines Tages gezählt. Die Gesamtzahl der Todesopfer im Land stieg damit auf rund 303.400.
Die Vereinigten Staaten sind von den absoluten Zahlen her das mit Abstand am härtesten von der Pandemie betroffene Land der Welt. Seit einem Monat sind auch die USA mit einer neuen Ausbreitungswelle des Virus konfrontiert. Dabei wurde an zehn der 13 vergangenen Tage die Schwelle von jeweils 200.000 erfassten Neuinfektionen überschritten.
Zu den am schlimmsten betroffenen US-Regionen gehört der Westküstenstaat Kalifornien. In der dortigen Millionenmetropole Los Angeles waren am Dienstag nur noch rund hundert Betten auf den Intensivstationen frei.
Die kalifornischen Behörden mussten tausende zusätzliche Leichensäcke bestellen. In dem Bundesstaat wurden in der vergangenen Woche täglich im Schnitt 163 neue Corona-Tote gezählt. Vor einem Monat hatte diese Zahl noch bei 41 gelegen.
Am Montag war in den USA die Impfkampagne mit dem von der Mainzer Firma Biontech und dem US-Konzern Pfizer entwickelten Anti-Corona-Vakzin angelaufen. Dabei werden vorrangig zunächst Gesundheitspersonal und Bewohner von Alten- und Pflegeheimen geimpft.
Ein weiterer Impfstoff des US-Pharmaunternehmens Moderna wurde am Dienstag von der US-Arzneimittelbehörde FDA als sicher und wirksam eingestuft. Der Bericht wurde für eine Sitzung der unabhängigen Impfkommission vorgelegt, die sich am Donnerstag mit dem Moderna-Antrag auf eine Notfallzulassung für den Impfstoff befassen wird. Sollte die Impfkommission eine Notzulassung empfehlen, dürfte die FDA diese sehr schnell erteilen.
Neben den Impfungen setzen die US-Behörden im Kampf gegen die Corona-Krise zunehmend auch auf Schnelltests: Am Dienstag genehmigten sie einen ersten rezeptfreien Corona-Schnelltest für den Privatgebrauch zu Hause.
Die FDA erteilte eine Notfallzulassung für den Schnelltest des Herstellers Ellume, der binnen 20 Minuten ein Ergebnis liefern soll. Ellume will allein im kommenden Januar drei Millionen der Tests mit einem Stückpreis von rund 30 Dollar (25 Euro) herstellen.
FDA-Chef Stephen Hahn sprach von einem „Meilenstein“ bei der Diagnose der durch das Coronavirus verursachten Lungenerkrankung Covid-19. „Mit der Zulassung eines rezeptfreien Tests, kann er (der Test) an Orten wie Drogeriemärkten verkauft werden.“ Dadurch hätten die US-Bürger mehr Test-Optionen. Außerdem würden Labore entlastet.
Bei dem Ellume-Schnelltest handelt es sich um einen sogenannten Antigen-Test, der deutlich günstiger ist als die herkömmlichen PCR-Tests, allerdings auch etwas weniger genau. Bereits Mitte November hatte die FDA eine Notfallzulassung für einen Schnelltest für zu Hause erteilt, der allerdings rezeptpflichtig ist.